Ruf an die Jugend

408/520

Notwendige Sinnesänderung

Wir stellen fest, daß sich in der Gemeinde ein Übel ausbreitet, das Gottes Wort verurteilt. Was kann dagegen von der Leitung getan werden? Kann die Gemeinde den Einfluß ausüben, den sie ausüben sollte, wenn viele ihrer Glieder dem Diktat der Mode folgen, anstatt dem Willen Gottes zu entsprechen? Wie können wir die Gegenwart und Hilfe des Heiligen Geistes erwarten, wenn ein solcher Übelstand unter uns ist? Dürfen wir ruhig zusehen, wie die Lehren unsres Heilandes von den bekenntlichen Nachfolgern mißachtet werden? Diese Dinge bringen Kummer und große Sorge in das Haus derer, welche die Gemeinde zu leiten haben. Wollen meine christlichen Schwestern nicht redlich und unter Gebet darüber nachdenken? Wollen sie sich nicht wieder von Gottes Wort führen lassen? RJ 226.4

Die zur Herstellung weltlicher Moden zusätzlich gebrauchte Zeit sollte zur Selbstprüfung und zum Schriftstudium verwandt werden. Die Stunden, die durch Anfertigung unnötigen Zierats vergeudet werden, könnten wertvoller als Gold werden, wenn sie zur Aneignung rechtschaffener Grundsätze und gediegener Kenntnisse verwendet würden. Mein Herz schmerzt mich, wenn ich die jungen Schwestern sehe, die dem Heiland nachfolgen wollen und doch durch ihre Handlungsweise beweisen, daß sie seinen Charakter und Willen nicht kennen. Diese Jugend nährt sich mit leeren Hülsen. Das Flittergold der Welt ist ihr wertvoller als die ewigen Schätze. Die geistigen Fähigkeiten, die durch Denktätigkeit und Studium entwickelt werden könnten, schlummern; ihre Neigungen sind zuchtlos, weil auf die äußere Erscheinung größerer Wert gelegt wird als auf geistliche Anmut oder geistige Frische. RJ 227.1