Auf den Spuren des großen Arztes

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Pantheistische Theorien

Heutzutage finden in Ausbildungseinrichtungen und Kirchen überall spiritualistische Lehren Eingang, die den Glauben an Gott und an sein Wort untergraben. SGA 352.1

Die Theorie, Gott sei ein Wesensprinzip, von dem die ganze Natur durchdrungen sei, wird von vielen angenommen, die vorgeben, an die Bibel zu glauben; aber diese Theorie ist — mag sie auch noch so schön verpackt sein — eine höchst gefährliche Täuschung. Sie stellt Gott falsch dar, verunehrt seine Größe und Majestät, und letztlich trägt sie nicht nur dazu bei, die Menschen zu verführen, sondern auch dazu, sie zu entwürdigen. Dunkelheit ist ihr Element, Sinnlichkeit ihre Sphäre. Ihre Annahme führt zur Trennung von Gott, und für die gefallene menschliche Natur bedeutet das den Untergang. SGA 352.2

Infolge der Sünde ist unser Zustand unnatürlich. Die Macht, die uns wiederherstellt, muß deshalb übernatürlich sein, andernfalls ist sie wertlos. Es gibt nur eine Macht, die die Umklammerung der menschlichen Herzen durch das Böse brechen kann, und das ist die Kraft Gottes in Jesus Christus. Nur durch das Blut des Gekreuzigten gibt es Reinigung von Sünden. Allein seine Gnade kann uns dazu befähigen, den Neigungen unserer gefallenen Natur zu widerstehen und sie zu besiegen. Die spiritualistischen Theorien über Gott lassen seine Gnade keine Wirkung mehr haben. Wenn Gott ein die gesamte Natur durchdringendes Wesensprinzip ist, dann wohnt er auch in allen Menschen; und um Heiligkeit zu erlangen, braucht der Mensch dann nur diese ihm innewohnenden Kräfte zu mobilisieren. SGA 352.3

Diese Theorien fegen, wenn man sie in ihren logischen Schlußfolgerungen zu Ende denkt, den ganzen christlichen Erlösungsplan hinweg. Sie beseitigen die Notwendigkeit der Versöhnung und lassen den Menschen sich selbst erlösen. Sie machen sein Wort wirkungslos, und wer sie übernimmt, steht in großer Gefahr, schließlich dahin geführt zu werden, daß er die ganze Bibel als Dichtung ansieht. Sie mögen die Tugend für wertvoller halten als das Laster, aber indem sie Gott seiner rechtmäßigen Stellung als unumschränkter Herrscher beraubt haben, verlassen sie sich allein auf menschliche Kraft, die ohne Gott wertlos ist. Wenn der menschliche Wille keine Hilfe bekommt, reicht seine Macht nicht aus, dem Bösen zu widerstehen und es zu überwinden. Die Widerstandskräfte der Seele brechen zusammen. Der Mensch hat dann vor der Sünde keine Hemmung mehr. Wenn die Beschränkungen durch Gottes Wort und seinen Geist einmal zurückgewiesen werden, wissen wir nicht, in welchen Tiefen wir enden werden. SGA 352.4

“Alle Worte Gottes sind durchläutert; er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen. Tu nichts zu seinen Worten hinzu, daß er dich nicht zur Rechenschaft ziehe und du als Lügner dastehst.” Sprüche 30,5.6. SGA 353.1

“Den Gottlosen werden seine Missetaten fangen, und er wird mit den Stricken seiner Sünde gebunden.” Sprüche 5,22. SGA 353.2