Auf den Spuren des großen Arztes

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Die Erforschung göttlicher Geheimnisse

“Was verborgen ist, ist des Herrn, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern Kindern ewiglich.” 5.Mose 29,28. Die Offenbarungen seiner selbst, die Gott uns in seinem Wort gegeben hat, dienen unserem Studium. Nach einem Verständnis dieses Wortes dürfen wir streben, aber darüber hinaus sollten wir unsere Wißbegierde im Zaum halten. Mag der höchste Verstand sich bis zur Erschöpfung abmühen, Vermutungen über das Wesen Gottes anzustellen — das alles wird fruchtlos sein. Dieses Problem übersteigt unser Fassungsvermögen. Kein menschlicher Geist kann das Wesen Gottes erfassen. Und jegliche Spekulationen sind unangebracht. Hier stellt Schweigen Beredsamkeit dar. Der Allwissende ist über jede Diskussion erhaben. SGA 353.3

Selbst den Engeln war es nicht erlaubt, an den Unterredungen zwischen Vater und Sohn teilzunehmen, als der Erlösungsplan gefaßt wurde. Menschliche Wesen können noch weniger in die Geheimnisse des Allerhöchsten eindringen. Wir sind über Gott so unwissend wie kleine Kinder; aber als kleine Kinder können wir ihn lieben und ihm gehorchen. Anstatt über seine Natur oder seine Vorrechte zu spekulieren, wollen wir lieber folgenden Worten Beachtung schenken, die er gesprochen hat: SGA 353.4

“Meinst du, daß du weißt, was Gott weiß, oder kannst du alles so vollkommen treffen wie der Allmächtige? Die Weisheit ist höher als der Himmel: was willst du tun?, tiefer als die Hölle: was kannst du wissen?, länger als die Erde und breiter als das Meer.” Hiob 11,7-9. SGA 354.1

“Wo will man aber die Weisheit finden? Und wo ist die Stätte der Einsicht? Niemand weiß, was sie wert ist, und sie wird nicht gefunden im Lande der Lebendigen. Die Tiefe spricht: ‘In mir ist sie nicht’; und das Meer spricht: ‘Bei mir ist sie auch nicht.’ Man kann nicht Gold für sie geben noch Silber darwägen, sie zu bezahlen. Ihr gleicht nicht Gold von Ofir oder kostbarer Onyx und Saphir. Gold und edles Glas kann man ihr nicht gleichachten noch sie eintauschen um güldnes Kleinod. Korallen und Kristall achtet man gegen sie nicht; wer Weisheit erwirbt, hat mehr als Perlen. Topas aus Kusch wird ihr nicht gleich geschätzt, und das reinste Gold wiegt sie nicht auf. Woher kommt denn die Weisheit? Und wo ist die Stätte der Einsicht?” Hiob 28,12-20. SGA 354.2

“Der Abgrund und der Tod sprechen: ‘Wir haben mit unsern Ohren nur ein Gerücht von ihr gehört.’ Gott weiß den Weg zu ihr, er allein kennt ihre Stätte. Denn er sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist. Als er dem Wind sein Gewicht gegeben und dem Wasser sein Maß gesetzt, als er dem Regen ein Gesetz gegeben hat und dem Blitz und Donner den Weg: damals schon sah er sie und verkündigte sie, bereitete sie und ergründete sie und sprach zum Menschen: Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und meiden das Böse, das ist Einsicht.” Hiob 28,22-28. SGA 354.3

Weder beim Erforschen der entlegensten Winkel der Erde noch in dem vergeblichen Bemühen, in die Geheimnisse des Wesens Gottes einzudringen, wird man Weisheit finden. Wir finden sie nur, wenn wir die Offenbarung, die Gott uns angeboten hat, demütig entgegennehmen und unser Leben seinem Willen unterordnen. Selbst Menschen mit größtem Verstand können nicht alle Geheimnisse, die Gott in die Natur gelegt hat, erklären. SGA 354.4

Die göttliche Inspiration stellt viele Fragen, die selbst der gelehrteste Forscher nicht beantworten kann. Diese Fragen wurden nicht gestellt, damit wir sie beantworten, sondern um unsere Aufmerksamkeit auf die tiefen Geheimnisse Gottes zu richten und uns bewußt zu machen, daß unsere Weisheit begrenzt ist und daß es in unserer Umwelt viele Dinge gibt, die das Verständnis geschaffener Wesen übersteigen. SGA 355.1

Skeptiker weigern sich, an Gott zu glauben, weil sie die unendliche Macht nicht begreifen können, mit der er sich offenbart. Aber unser Vertrauen zu Gott wird ebenso durch das wachsen, was er nicht von sich offenbart, wie anhand dessen, was unserem begrenzten Verständnis zugänglich ist. Sowohl in die göttliche Offenbarung als auch in die Natur hat Gott Geheimnisse gelegt, die unseren Glauben erfordern. Dies muß so sein. Wir mögen immer forschen, untersuchen, lernen, und doch gibt es darüber hinaus eine Unendlichkeit, die sich unserem Forscherdrang entzieht. SGA 355.2

“Wer mißt die Wasser mit der hohlen Hand, und wer bestimmt des Himmels Weite mit der Spanne und faßt den Staub der Erde mit dem Maß und wiegt die Berge mit einem Gewicht und die Hügel mit einer Waage? Wer bestimmt den Geist des Herrn, und welcher Ratgeber unterweist ihn? ... Siehe, die Völker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waage. Siehe, die Inseln sind wie ein Stäublein. Der Libanon wäre zu wenig zum Feuer und seine Tiere zu wenig zum Brandopfer. Alle Völker sind vor ihm wie nichts und gelten ihm als nichtig und eitel. Mit wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Abbild wollt ihr von ihm machen? — Wißt ihr denn nicht? Hört ihr denn nicht? Ist’s euch nicht von Anfang an verkündigt? Habt ihr’s nicht gelernt von Anbeginn der Erde? Er thront über dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken; er spannt den Himmel aus wie einen Schleier und breitet ihn aus wie ein Zelt, in dem man wohnt ... Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei? spricht der Heilige. Hebet eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, daß nicht eins von ihnen fehlt. Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: ‘Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber’? Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich.” Jesaja 40,12-28. SGA 355.3