Auf den Spuren des großen Arztes

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Die Verantwortung der Kirche

Die Alkohol-Lobby stellt eine Weltmacht dar. Ihr zur Seite stehen die Macht des Geldes, der Gewohnheit und das wachsende Verlangen nach dem Rauschmittel. Ihre Macht wirkt sogar bis in die Kirchen hinein. Männer, die ihr Geld direkt oder indirekt mit Alkoholhandel verdienen, sind Mitglieder von Kirchen, und zwar oft “einflußreich und wohlangesehen”. Viele von ihnen spenden großzügig an bekannte wohltätige Organisationen. Ihre Geldbeiträge helfen bei der Unterstützung der kirchlichen Projekte und der Bezahlung ihrer Geistlichen. Sie verlangen den Einfluß, der ihnen “Kraft ihres Geldes” zusteht. SGA 275.1

Kirchen, die solche Mitglieder aufnehmen, unterstützen praktisch den Handel mit alkoholischen Getränken. Zu häufig hat der Pastor nicht den Mut, für das Rechte einzustehen. Er erklärt seiner Gemeinde nicht, was Gott zum Werk des Alkoholhändlers gesagt hat. Deutliche Worte würden die Interessengruppen in seiner Gemeinde beleidigen, sowie den Verlust seiner Beliebtheit und vor allem den Verlust seines Gehalts nach sich ziehen. SGA 275.2

Aber über dem Gericht der Kirche steht noch das Gericht Gottes. Er, der zu dem ersten Mörder sprach, “Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde” (1.Mose 4,10), wird die Gaben des Alkoholhändlers auf seinem Altar nicht annehmen. Sein Zorn entflammt gegen die, die ihre Schuld mit dem Deckmantel der Freigebigkeit zu maskieren versuchen. Ihr Geld ist mit Blut besudelt. Es liegt ein Fluch darauf: SGA 275.3

“Was soll mir die Menge eurer Opfer? spricht der Herr ... Wenn ihr kommt, zu erscheinen vor mir — wer fordert denn von euch, daß ihr meinen Vorhof zertretet? Bringt nicht mehr dar so vergebliche Speisopfer! ... Und wenn ihr auch eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut.” Jesaja 1,11-15. SGA 275.4

Der Trunksüchtige ist zu Besserem fähig; er wurde mit Gaben ausgestattet, um damit Gott zu ehren und der Welt ein Segen zu sein. Aber seine Mitmenschen haben diese Seele in eine Falle gelockt und sich an seiner Erniedrigung bereichert. Sie haben im Überfluß geschwelgt, während die verarmten Opfer, die sie ausgeraubt haben, in Not und Elend lebten. Aber Gott wird dies von der Hand dessen fordern, der dazu beigetragen hat, den Trunksüchtigen in den Ruin zu treiben. SGA 275.5

Er, der die Himmel regiert, hat die erste Ursache oder die letzte Wirkung der Trunkenheit nicht aus den Augen verloren. Er, der für den Sperling sorgt und das Gras auf dem Feld kleidet, wird an jenen nicht vorbeigehen, die nach seinem eigenen Bild geschaffen, von seinem eigenen Blut erkauft worden sind, und ihre Schreie nicht überhören. Gott zeichnet alle Bosheiten auf, die das Verbrechen und das Elend unaufhörlich fortbestehen lassen. SGA 276.1

Mögen die Welt und die Kirche dem Mann Anerkennung zollen, der mit der Erniedrigung menschlicher Seelen Reichtum erworben hat. Mögen sie dem zulächeln, der Menschen Schritt für Schritt den Weg der Schande und Erniedrigung hinunterführt. Gott nimmt all das wahr und fällt ein gerechtes Urteil. SGA 276.2

Der Alkoholhändler mag von der Welt als ein guter Geschäftsmann bezeichnet werden, aber der Herr sagt “Wehe ihm”. Er wird wegen der Hoffnungslosigkeit, des Elends und des Leids angeklagt werden, die vom Alkoholhandel in die Welt gebracht worden sind. Er wird zu den Entbehrungen und den Nöten der Mütter und Kinder Stellung nehmen müssen, denen es an Nahrung und Kleidung und Obdach gefehlt hat und die alle Hoffnung und Freude begraben haben. Er wird sich für die Seelen verantworten müssen, die er unvorbereitet in den ewigen Tod geschickt hat. Und wer den Alkoholhändler in seinem Werk unterstützt, hat Teil an seiner Schuld. Zu ihm sagt Gott: “Deine Hände sind voller Blut.” SGA 276.3