Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Kapitel 19: Heirat mit Ungläubigen*

Liebe Schwester L., ich habe erfahren, daß du dich mit dem Gedanken trägst, einen Mann zu heiraten, der nicht deines Glaubens ist, und ich fürchte, du hast diesen bedeutsamen Schritt nicht sorgfältig genug erwogen. Ehe du einen Schritt tust, der dein ganzes künftiges Leben beeinflußt, bitte ich dich dringend, überlege dir die Sache gründlich und unter Gebet. Wird diese neue Verwandtschaft eine Quelle wahren Glücks für dich sein? Wird sie dir eine Hilfe im Glaubensleben sein? Wird sie Gott wohlgefallen? Wirst du damit anderen ein gutes Beispiel geben? Sch2 103.2

Bevor sie die Hand zum Lebensbunde reicht, sollte sich jede Frau erkundigen, ob der, mit dem sie ihr Geschick verbinden will, dessen auch würdig ist. Wie war sein Ruf in der Vergangenheit? Ist sein Leben rein? Ist seine Liebe edel und erhaben, oder besteht sie nur aus gefühlvoller Zärtlichkeit? Hat er die Eigenschaften, die eine Frau glücklich machen? Kann sie in seiner Zuneigung wahrhaft Frieden und Freude finden? Darf sie ihre persönliche Eigenart bewahren, oder muß sie Urteil und Gewissen der Herrschaft ihres Mannes unterstellen? Als Nachfolgerin Christi gehört sie sich nicht selbst, denn sie ist teuer erkauft. Kann sie vor allem den Forderungen des Heilandes nachkommen? Werden Leib und Seele Gedanken und Absichten rein und heilig bleiben? Diese Fragen sind von lehenswichtiger Tragweite für das Wohlergehen jeder Frau, die in die Ehe tritt. Sch2 103.3

Das Heim bedarf des Glaubens. Nur dadurch kann der schmerzlichen Unbill vorgebeugt werden, die so oft das Eheleben verbittert. Nur wo Christus herrscht, ist wahre, tiefe und selbstlose Liebe. Dann verbinden sich die Seelen eng miteinander, und das Leben der beiden gestaltet sich zu voller Harmonie. Engel Gottes sind dann Gäste im Heim, und ihre heiligen Nachtwachen weihen das Ehegemach. Niedrige Sinnlichkeit ist verbannt. Zu Gott empor sind die Gedanken gerichtet, zu ihm erhebt sich die Andacht der Herzen. Sch2 104.1

Das Herz des Menschen sehnt sich nach Liebe, aber diese menschliche Liebe ist nicht stark, rein oder kostbar genug, um die Liebe Jesu zu ersetzen. Nur in ihrem Heiland kann die Frau Weisheit, Kraft und Gnade finden, um die Sorgen, Kümmernisse und Verantwortungen des Lebens tragen zu können. Sie sollte ihn als ihre Stärke und ihren Führer erwählen. Laßt die Frau sich zuerst Christus schenken, ehe sie sich einem irdischen Freunde gibt, und laßt sie keine Verbindung eingehen, die damit im Widerstreit steht! Wer wahres Glück finden will, muß auf allem Besitz und zu allem Tun den Segen Gottes haben. Ungehorsam gegen Gott ist schuld an dem Elend so vieler Herzen und Heime. Meine Schwester, wenn du kein Heim haben willst, von dem die Schatten niemals weichen, dann heirate niemanden, der ein Feind Gottes ist. Sch2 104.2

In der Erwartung, diese Worte im Weltgericht verantworten zu müssen, bitte ich dich dringend, den geplanten Schritt zu bedenken. Frage dich: “Wird ein ungläubiger Mann meine Gedanken nicht von Jesus ablenken? Er liebt das Vergnügen mehr als Gott. Wird er mich nicht verleiten, mich an dem zu freuen, was ihm Vergnügen macht?” Der Pfad zur Ewigkeit ist steil und rauh. Nimm keine zusätzliche Last auf dich, die deinen Fortschritt verzögert. Du hast zu wenig geistliche Kraft und brauchtest Hilfe statt Hinderung. Sch2 104.3