Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Die Gebote Gottes

Der Herr befahl Israel vor alters, keine Heiraten mit den götzendienerischen Völkern seiner Umgebung einzugehen: “Du darfst dich auch nicht mit ihnen verschwägern, weder deine Töchter an ihre Söhne verheiraten, noch ihre Töchter für deine Söhne zu Frauen nehmen.” Auch der Grund dafür wird angegeben. Die unendliche Weisheit sieht die Folgen solcher Verbindungen voraus und erklärt deshalb: “Denn sie würden deine Söhne von mir abwendig machen, so daß sie anderen Göttern dienen, und der Zorn des Herrn würde gegen euch entbrennen und euch schnell vertilgen.” “Denn du bist ein dem Herrn, deinem Gott, geheiligtes Volk; dich hat der Herr, dein Gott, aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind, zu seinem Eigentumsvolke erwählt.” “So erkenne denn, daß der Herr, dein Gott, der (wahre) Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Gnade bis ins tausendste Glied denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten, aber denen, die ihn hassen, mit Vernichtung ihrer eigenen Person vergilt und seinen Widersachern keinen Aufschub gewährt, sondern ihnen an ihrer eigenen Person vergilt.” 5.Mose 7,3.4.6.9.10. Sch2 105.1

Im Neuen Testament stehen ähnliche Verbote der Heirat von Christen mit Ungläubigen. Der Apostel Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Korinther: “Ein Weib ist gebunden durch das Gesetz, solange ihr Mann lebt; so aber ihr Mann entschläft, ist sie frei, zu heiraten, wen sie will, nur, daß es in dem Herrn geschehe.” 1.Korinther 7,39. In seinem zweiten Briefe schreibt er: “Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes für Gleichheit mit den Götzen? Ihr aber seid der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht: ‘Ich will unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.’ Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.” 2.Korinther 6,14-18. Sch2 105.2

Meine Schwester, wagst du, diese klaren und bestimmten Weisungen zu mißachten? Wie kannst du als Kind Gottes und durch Christi Blut erworbener Untertan seines Reiches dich mit jemandem verbinden, der Jesu Ansprüche nicht anerkennt und sich nicht von seinem Geiste leiten läßt? Die Gebote, die ich angeführt habe, sind nicht Menschen-, sondern Gotteswort. Wäre der Gefährte deiner Wahl auch in jeder anderen Hinsicht würdig (er ist es nicht), so hat er doch die Botschaft für unsere Zeit nicht angenommen. Er ist ungläubig, und dir hat der Himmel verboten, dich mit ihm zu verbinden. Du kannst dieses ausdrückliche Gebot nicht ohne Gefahr für deine Seele mißachten. Sch2 106.1

Ich möchte dich vor dieser Gefahr warnen, ehe es zu spät ist. Du hörst auf freundliche, angenehme Worte und bist geneigt zu glauben, daß alles gut gehen wird. Aber du erkennst die Beweggründe nicht, die diese schönen Reden veranlassen. Du siehst die Tiefen der im Herzen verborgenen Bosheit nicht. Du kannst nicht hinter die Kulissen schauen und die Schlingen erkennen, die Satan dir legt. Er möchte dich auf einen Weg locken, der es ihm leicht macht, die Pfeile der Versuchung auf dich abzuschießen. Räume ihm nicht den geringsten Vorteil ein. Während Gott auf die Gedanken seiner Diener einwirkt, arbeitet Satan durch die Kinder des Ungehorsams. Es gibt keine Übereinstimmung zwischen Christus und Belial. Die beiden können nicht miteinander harmonieren. Wenn du dich mit einem Ungläubigen verbindest, begibst du dich selbst auf Satans Boden. Du betrübst den Geist Gottes und verwirkst seinen Schatz. Kannst du es dir leisten, im Kampf um das ewige Leben solche erschreckende Übermacht gegen dich zu haben? Sch2 106.2

Du sagst vielleicht: “Ich habe aber mein Wort gegeben, soll ich es jetzt zurückziehen?” Ich antworte: “Wenn du Versprechungen gemacht hast, die mit der Bibel im Widerspruch stehen, dann ziehe sie auf jeden Fall und unverzüglich zurück und bereue in Demut vor Gott die Verblendung, die dich zu solch vorschnellem Gelübde brachte. Es ist viel besser, solche Versprechungen in der Furcht Gottes zurückzunehmen, als sie zu halten und dadurch deinen Schöpfer zu entehren. Sch2 106.3

Denke daran, du kannst einen Himmel gewinnen und einen offenen Weg ins Verderben meiden. Gott meint es so, wie er es sagt. Er verbot unsern Ureltern, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Ihr Ungehorsam aber öffnete die Schleusen des Elends für die ganze Welt. Wenn wir Gott zuwiderwandeln, wird er uns entgegenhandeln. Der einzig sichere Weg für uns ist, allen seinen Forderungen um jeden Preis zu gehorchen, denn sie alle haben ihre Grundlage in unendlicher Liebe und Weisheit.” Sch2 107.1