Für die Gemeinde geschrieben — Band 1

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Keine entscheidende Frage

An meine Brüder im Predigtdienst:

Liebe Mitstreiter,

Ich habe all denen ernste Worte zu sagen, ... die so sehr damit beschäftigt waren, ihre Ansichten zu dem “Täglichen” in Daniel 8 zu verkünden. Dies ist keine entscheidende Frage, und die Beunruhigung, die daher rührt, sie zu einer solchen zu machen, ist sehr betrüblich. Verwirrung machte sich breit, und einige unserer Brüder wurden davon abgehalten, sich über die Arbeit Gedanken zu machen, die der Herr für unsere Städte in dieser Zeit aufgetragen hat. Das hat den großen Feind unseres Werkes hoch erfreut. FG1 175.5

Mir wurde Erleuchtung geschenkt, daß nichts getan werden sollte, um die Aufregung über diese Frage zu vergrößern. Laßt uns nicht darüber diskutieren oder sie als Sache von großer Bedeutung behandeln. Vor uns liegt ein großes Werk, und wir sollten nicht eine Stunde verlieren, die wirklich entscheidende Arbeit zu tun. Laßt uns unser öffentliches Wirken darauf beschränken, die Züge der Wahrheit darzustellen, über die wir uns einig sind und von denen wir ein klares Licht besitzen. FG1 176.1

Ich möchte Euch auf das letzte Gebet Christi, wie es in Johannes 17 berichtet wird, aufmerksam machen. Es gibt so viele Themen, über die wir sprechen können — heilige, entscheidende Wahrheiten, die in ihrer Einfachheit bestechen. Damit beschäftigt Euch mit großer Ernsthaftigkeit. Aber laßt nicht zu, daß in dieser Zeit “das Tägliche” oder andere Themen, die zu Streitereien unter Geschwistern führen, besprochen werden. Denn das würde die Arbeit verzögern und behindern, die nach dem Wunsch des Herrn gerade jetzt im Mittelpunkt des Denkens der Brüder stehen sollte. Laßt uns nicht von Fragen beunruhigen, die stark unterschiedliche Meinungen hervorrufen, sondern laßt uns aus dem Wort die heiligen Wahrheiten schöpfen, die Auskunft über die verbindlichen Forderungen des Gesetzes Gottes geben. FG1 176.2

Unsere Prediger sollten versuchen, die Wahrheit auf die ansprechendste Weise darzustellen. Soweit es möglich ist, sollen alle die gleichen Sachen sagen. Die Redeweise sollte einfach sein. Es sollten lebenswichtige Themen behandelt werden, die leicht zu verstehen sind. Wenn alle Prediger die Notwendigkeit erkennen, sich selbst in Demut zu üben, kann der Herr mit ihnen arbeiten. Wir müssen wieder bekehrt werden, damit Gottes Engel mit uns zusammenarbeiten können, und ein heiliger Eindruck bei denen hervorgerufen wird, für die wir arbeiten. FG1 176.3

Am selben Strang ziehen

Wir müssen zu einer christusähnlichen Einheit zusammenschmelzen, dann wird unsere Arbeit nicht vergeblich sein. Zieht am selben Strang und verwehrt Streitereien den Einlaß. Offenbart die einende Kraft der Wahrheit, das wird tiefen Eindruck auf die menschlichen Sinne machen. In der Einheit liegt Stärke. FG1 177.1

Dies ist nicht der Zeitpunkt, um unwichtige Meinungsverschiedenheiten in den Vordergrund zu stellen. Wenn manche, die keine starke, lebendige Verbindung zum Herrn besitzen, der Welt ihre mangelnde christliche Erfahrung zeigen, werden die Feinde der Wahrheit, die uns genau beobachten, das Schlimmste daraus machen, und unsere Arbeit wird behindert. Laßt uns alle in der Sanftmut üben und von dem Einen lernen, der von Herzen sanftmütig und demütig ist. FG1 177.2

Das Thema “Das Tägliche” sollte nicht solch eine Unruhe hervorrufen wie geschehen. Als Folge davon, wie die Männer mit den beiden unterschiedlichen Auffassungen umgingen, sind Streitereien und Verwirrung aufgekommen ... Solange die bestehende Situation anhält, das heißt, solange die unterschiedlichen Meinungen über dieses Thema bestehen, laßt sie nicht im Vordergrund stehen. Beendet alle Streitereien. Bei solchen Gelegenheiten ist Schweigen Gold. FG1 177.3

Es ist die Aufgabe der Diener Gottes in dieser Zeit, sein Wort in den Städten zu verkünden. Christus kam von den himmlischen Höfen auf diese Erde, um Seelen zu retten. Und wir, die wir seine Gnade weitergeben, sollen die Bewohner der großen Städte über seine rettende Wahrheit in Kenntnis setzen. Brief 62, 1910. FG1 177.4