Für die Gemeinde geschrieben — Band 1

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Kapitel 20: Unsere Haltung gegenüber Auseinandersetzungen in der Lehre

“Das Tägliche” in Daniel 8

Ich habe meinen Brüdern im Osten und Westen, im Süden und Norden etwas zu sagen: Ich bitte darum, daß meine Schreiben nicht als schlagende Argumente benutzt werden, um Fragen zu klären, um die es im Augenblick so viele Streitereien gibt. Ich ersuche die Brüder H., I., J. und andere leitende Brüder ernstlich darum, meine Schreiben nicht dazu zu verwenden, ihre Ansichten vom “Täglichen” in Daniel 8 zu erhärten. FG1 173.1

Mir wurde gezeigt, daß dieses Thema nicht von lebenswichtiger Bedeutung ist. Mir wurde gesagt, daß die Brüder einen Fehler machen, wenn sie die Wichtigkeit der vertretenen unterschiedlichen Ansichten übertreiben. Ich kann dem nicht zustimmen, daß auch nur eines meiner Schreiben dazu verwandt wird, diese Sache zu klären. Die wahre Bedeutung des “Täglichen” darf nicht zur entscheidenden Frage gemacht werden. FG1 173.2

Ich bitte nun meine Brüder, die Prediger, darum, meine Schreiben nicht für ihre Beweisführung in dieser Frage (“das Tägliche”) zu verwenden; denn ich habe für dieses Gesprächsthema keine Unterweisung und sehe keine Notwendigkeit für die Auseinandersetzungen. Unter den gegenwärtigen Bedingungen betrachtet, ist Schweigen Gold. FG1 173.3

Der Feind unserer Arbeit freut sich, wenn eine Sache von geringer Bedeutung dazu benutzt werden kann, um die Sinne unserer Prediger von der großen Frage abzulenken, die unsere Botschaft ausmachen sollte. Da dies keine entscheidende Frage ist, bitte ich meine Brüder darum, dem Feind den Triumph nicht zu gönnen, sie als solche zu behandeln. FG1 173.4

Die wahrhaft entscheidenden Fragen

Die Aufgabe, die der Herr uns für diese Zeit aufgetragen hat, besteht darin, den Menschen das wahre Licht in den entscheidenden Fragen des Gehorsams und der Erlösung zu zeigen die Gebote Gottes und das Zeugnis Jesu Christi. FG1 173.5

In manchen unserer Hauptwerke, die seit Jahren gedruckt werden und die viele zur Erkenntnis der Wahrheit geführt haben, sind Dinge von geringer Bedeutung enthalten, die sorgfältig gelesen und berichtigt werden sollten. Überlaßt solche Dinge den Überlegungen derer, die ordentlich dazu bestimmt sind, unsere Veröffentlichungen zu prüfen. Laßt weder diese Brüder noch unsere Buchevangelisten noch unsere Prediger diese Punkte auf eine solche Art und Weise übertreiben, daß sie den guten, seelenrettenden Einfluß der Bücher mindern. Wenn wir beginnen, unsere Literatur anzufechten, legen wir Waffen in die Hände derer, die den Glauben verlassen haben, und verwirren die Sinne derer, die die Botschaft gerade angenommen haben. Je weniger wir unsere Veröffentlichungen unnötigerweise ändern, desto besser ist es. FG1 174.1

Während der Nachtstunden scheint es mir, als trüge ich meinen Brüdern in verantwortlichen Positionen Worte aus dem ersten Johannesbrief vor. 1.Johannes 1 wird zitiert. FG1 174.2

Tägliche Bekehrung

Unsere Brüder sollten verstehen, daß ihr Ich demütig und unter die Führung des Heiligen Geistes gebracht werden muß. Der Herr ruft diejenigen auf, die großes Licht erhalten haben, sich täglich zu bekehren. Dies ist die Botschaft, die ich unseren Verlagsleitern und den Vorstehern all unserer Vereinigungen überbringen muß. Wir müssen im Licht wandeln, solange wir Licht haben, sonst überrascht uns die Finsternis. FG1 174.3

Alle, die vom Heiligen Geist Gottes geführt sind, werden eine Botschaft für diese letzte Zeit bekommen. Mit Herz und Verstand tragen sie die Verantwortung für Menschen, und sie werden denen die himmlische Botschaft Christi überbringen, mit denen sie sich verbunden fühlen. Wer sich einer Sprache bedient, wie sie die Heiden gebrauchen, wird nicht zu den himmlischen Höfen zugelassen. Meine Brüder, empfangt das Licht, das die Menschen unserer Zeit erlöst, denn die Tage sind böse. FG1 174.4

Satan wird mit all denen emsig arbeiten, die ihn dazu ermutigen. Die das Licht haben, aber nicht darin wandeln, werden verwirrt, bis Dunkelheit ihre Seele durchdringt und ihr ganzes Handeln bestimmt. Der Geist der Weisheit und Güte Gottes, wie sein Wort sie offenbart, werden jedoch heller und heller erstrahlen, wenn sie dem Pfad des Gehorsams folgen. All die gerechten Forderungen Gottes werden durch die Heiligung des Heiligen Geistes erfüllt ... FG1 174.5

Wer sich selbst demütigt und sein Herz Gott völlig weiht, wird große Vorteile und Segnungen erfahren. Er wird Licht in Fülle erhalten. Wenn Menschen bereit sind, sich umwandeln zu lassen, dann werden sie sich in Frömmigkeit üben. FG1 175.1

“Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.” Johannes 1,16. “Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.” 2.Korinther 12,9. So spricht der Erlöser: “Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.” Matthäus 28,18-20. FG1 175.2

Soll dieser Reichtum an Gnade und Kraft für den Dienst weiterhin unbeachtet bleiben und abgelehnt werden, ohne Lust und Verlangen danach zu bekommen? Die Unterweisung, die mir für unser Volk aufgetragen wurde, ist heute dieselbe wie damals, als ich in Washington war. Der Herr fragt nach dem Einsatz jedes einzelnen. Der eine kann nicht die Arbeit des anderen erledigen. Das Licht schien in Fülle, doch es wurde nicht völlig verstanden und angenommen. FG1 175.3

Wenn unsere Brüder sich jetzt ohne Vorbehalte Gott weihen, wird er sie annehmen. Er wird ihre Sinne wandeln, so daß sie den Hauch des wahren Lebens ausströmen. Wacht auf, Schwestern und Brüder, damit ihr eurer hohen Berufung durch Jesus Christus nachkommt. Manuskript 11, 1910. FG1 175.4