Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Anhang 2

Wichtige Gesichtspunkte bei der Wahl des Lebensgefährten

(Eine Erklärung des Ellen G. White-Treuhandausschusses aus dem Jahre 1967)

In beiden Bänden von “Für die Gemeinde geschrieben” weist das “Wort an den Leser” darauf hin, daß der Inhalt dieser Bücher eine Zusammenstellung von Ratschlägen ist, die von Ellen G. White im Laufe der Jahre in Flugblättern, Artikeln und persönlichen Botschaften weitergegeben worden sind. Diese Aussagen sind nicht in den neun Bänden Testimonies enthalten. Die Zusammenstellung aus dem Jahre 1958 soll der Gemeinde eine Reihe von zeitbezogenen Ratschlägen zugänglich machen. Der Inhalt ist darüber hinaus in dem dreibändigen Nachschlagewerk Comprehensive Index to the Writings of Ellen G. White katalogisiert. FG2 460.1

Einige Passagen in den beiden Bänden von Selected Messages und vieles andere, was Ellen G. White geschrieben oder in persönlichen Zeugnissen an Einzelpersonen weitergegeben hat, befaßen sich mit der Wahl des Lebensgefährten. Dabei werden Hinweise gegeben, die für ein glückliches Ehe- und Familienleben von großer Bedeutung sind. Es werden aber auch Verhaltensweisen genannt, die eine Ehe gefährden. Grundsätzlich erklärt Ellen G. White, daß “Jesus glückliche Ehen und Heime sehen möchte” (The Adventist Home, 99). “Wer sich für einen Ehegefährten entscheidet, sollte dabei das körperliche, geistige und geistliche Wohl der ganzen Familie im Auge haben.” The Ministry of Healing 357. FG2 460.2

In ihren Schriften betont Ellen G. White mehrfach, daß die Familie auf den Menschen stärker einwirkt, als es der Gemeinde möglich ist, Einfluß zu nehmen. Deshalb sollte sich jeder, der eine Ehe eingeht, vorher genau überlegen, welche Konsequenzen die Partnerwahl für ihn haben könnte. Selbstsucht oder Leidenschaft sind keine guten Ratgeber, wenn es darum geht, sein Leben an das eines anderen Menschen zu binden. Wer ans Heiraten denkt, sollte unterscheiden zwischen dem, “was gefällt, und dem, was förderlich ist”. Brief 4, 1901. Schwester White stellte fest, “daß die Heirat häufig über das irdische Wohlergehen eines Menschen entscheidet und darüber hinaus großen Einfluß auf sein ewiges Schicksal hat”. The Adventist Home 43. FG2 460.3

Sie betonte, daß es für eine Ehe wichtig ist, daß die Partner zueinander passen. Ist das nicht der Fall, müsse man damit rechnen, daß nicht Glück, sondern Unglück das weitere Leben bestimmen wird (siehe dazu auch Patriarchen und Propheten, 164.165). In einer Botschaft an junge Leute schrieb sie: “Viele Mißstände und manche Sünden in unserer Welt sind einfach darauf zurückzuführen, daß Menschen geheiratet haben, die nicht zueinander passen. Mitunter dauert es nur wenige Monate, bis Eheleute ernüchtert feststellen, daß sie an den falschen Partner geraten sind. Die Folge ist, daß sich Enttäuschung und Auseinandersetzungen breitmachen, wo eigentlich Liebe und Übereinstimmung herrschen sollten.” Youth’s Instructor, 10. August 1899; Messages to Young People 453; The Adventist Home 83. FG2 461.1

Sie warnt auch davor, eine Ehe einzugehen, wenn der Altersunterschied zwischen den Partnern sehr groß ist. “Ein anderes Problem sind Partnerschaften mit sehr großem Altersunterschied zwischen den Eheleuten ... Das geht fast immer auf Kosten der [jungen] Frau, die am Ende Opfer bringen muß, die eigentlich unzumutbar sind.” — “Gehen aus solchen Verbindungen Kinder hervor, häufen sich die Schwierigkeiten.” Für die Gemeinde geschrieben II, 430.431. FG2 461.2

Ellen G. White ist auch der Meinung, daß die Zukunft einer Ehe nicht unwesentlich davon beeinflußt wird, ob die notwendige finanzielle Grundlage vorhanden ist. Sie rät denjenigen, die über keinerlei Besitz verfügen und auch nicht die körperlichen oder geistigen Voraussetzungen dafür haben, ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften, dringend von einer Heirat ab. Im Blick auf solche, die es eilig haben zu heiraten, ohne der Verantwortung nachkommen zu können, die sie damit auf sich nehmen, weist sie darauf hin, daß vor allem die Kinder die Leidtragenden sind. Leider sei häufig zu beobachten, so Ellen G. White, daß solche Eheleute die meisten Kinder haben, die den Anforderungen der Elternschaft gar nicht gewachsen sind. “Niemand hat das Recht, einfach Kinder in die Welt zu setzen, die dann in unzumutbaren Verhältnissen heranwachsen und sich darüber hinaus noch mit körperlichen, seelischen und geistigen Defekten herumschlagen müssen, die ihre verantwortungslosen Eltern ihnen vererbt haben.” Für die Gemeinde geschrieben II, 430. FG2 461.3

Schließlich gibt es bezüglich der Ehe noch einen anderen Bereich, zu dem sich Ellen G. White äußert: Die Heirat zwischen Partnern mit unterschiedlichem ethnischen oder kulturellen Hintergrund. Zu dieser Problematik wurden vier Beiträge publiziert, zwei davon in diesem Band (siehe Kapitel: Ratschlag bezüglich einer Mischehe, 352). Die Texte stammen aus den Jahren 1896 und 1912 und wurden in dieses Buch übernommen, weil sie deutlich machen, aus welchem Grund derartige Verbindungen nicht eingegangen werden sollten. Solche Ehen stehen immer in der Gefahr, daß die Partner völlig anders denken und empfinden, und deshalb zu keiner Übereinstimmung kommen. Zum anderen bringen sie häufig unüberschaubare Nachteile und Belastungen für die Kinder mit sich.1 FG2 462.1

Die oben genannten vier Äußerungen Ellen G. Whites sind orts-, personen- und zeitgebunden und dürfen nicht ohne weiteres verallgemeinert werden. Sie können aber auch heute noch Menschen zu denken geben, die sich mit der Absicht tragen, eine Mischehe einzugehen. Niemand sollte Faktoren, die den Bestand einer Ehe in Frage stellen und eventuelle Nachkommen ungebührlich belasten können, leichtfertig übersehen ... FG2 463.1

Die Hinweise kommen aus einer umfassenden Lebenserfahrung und sollen auf Gefahren hinweisen, die eine Ehe bedrohen oder gar zerstören können. FG2 463.2

Andere Aussagen, die Ellen G. White schriftlich oder mündlich gemacht hat, zeigen eindeutig, daß ihre Ratschläge nicht aus rassischen Vorurteilen heraus entstanden sind. Im Gegenteil, sie hat immer wieder die Gleichheit aller Menschen vor Gott betont. Im Buch des Lebens stehen die Namen aller Erlösten nebeneinander, ohne daß nach Rasse oder Hautfarbe gefragt würde (siehe dazu Anhang III). FG2 463.3

Die Herausgeber