Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Ein besonderes Kennzeichen unseres Werkes in Gefahr

Gott hat uns eine große Aufgabe in dieser Welt übertragen. Wir können sie nur bewältigen, wenn jeder Mitarbeiter bereit ist, zu einem angemessenen und vertretbaren Lohn im Werk zu arbeiten. Selbst wenn Ihr hohe Gehälter erhalten könntet, solltet Ihr Euch an dem selbstlosen Leben Jesu orientieren. Gerade jetzt hängt für unser Werk viel davon ab, welche Löhne unsere Mitarbeiter fordern. Wenn irgendwo hohe Lohnforderungen erhoben werden, wird das Rückwirkungen auf andere haben. Wir haben das in Battle Creek erlebt, wo sich auf diese Weise ein unguter Geist breitmachte. Zwei oder drei Leute meldeten Gehaltsforderungen an, drei oder vier andere folgten ihnen. Das führte zu massiven Forderungen, denen der ehemals charakteristische Geist unserer Bewegung zum Opfer gefallen wäre, wenn sich ihnen alle Mitarbeiter angeschlossen hätten. Die Verkündigung der Adventbotschaft war von Anfang an verbunden mit Selbstverleugnung und Opfersinn. Eigennutz und Habgier, die jetzt zunehmend mehr ihr Haupt erheben, wirken wie ein tödlicher Aussatz, der den Körper nach und nach entstellt und zerstört. Davor habe ich Angst. Wir dürfen die opferbereite Gesinnung der früheren Tage nicht verlieren. FG2 199.1

Du hast im Sanatorium von ... einen großen Einfluß. Den solltest Du zum Guten nutzen. Wenn Du selbstlos darauf verzichtest, den Lohn zu fordern, den Du woanders bekommen könntest, wird Gott Deine Arbeit segnen. Wenn Du jedoch mit Gehaltsforderungen auftrittst, werden sich sofort andere anschließen, weil sie meinen, ihnen stünde mit gleichem Recht mehr Lohn zu. Damit würden Mittel verbraucht, die eigentlich zur Verfügung stehen müßten, um das Werk in anderen Gebieten aufzubauen. Wichtige Entscheidungen sollten zuvor nach allen Seiten hin gründlich bedacht werden. Gott hat uns die Verantwortung für sein Werk auf Erden anvertraut. Der müssen wir gerecht werden. Manche leitenden Brüder plädieren dafür, unsere Mitarbeiter nach weltlichen Maßstäben zu besolden. Gott ist nicht ihrer Ansicht. Er erwartet, daß wir uns an der Opferbereitschaft Christi orientieren und unsere Pflichten im Blick auf ihn erfüllen. Wir dürfen nicht nur von Selbstverleugnung reden, sondern müssen sie auch praktizieren. FG2 199.2

Unsere Sanatorien dürfen in bezug auf die Besoldung nicht nach weltlichen Prinzipien geführt werden. Nicht einmal der Chefarzt sollte ein besonders hohes Gehalt bekommen. Wir sind alle nur Diener Gottes. Brief 370, 1907. FG2 200.1