Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Eine Bedrohung für unsere Einrichtungen

Paulus hatte klar erkannt, wodurch die Gemeinde bedroht war; deshalb schrieb er: “... ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte. Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus.” 2.Korinther 11,2.3. FG2 198.1

In ähnlicher Weise sind heute auch unsere Schulen und Institutionen sowie die Gemeinde schlechthin bedroht. Wenn sich das nicht ändert, werden viele Menschen verlorengehen. Wenn jemand meint, ihm stünden Sonderregelungen zu, weil er eine Arbeit tut, die außerhalb der Gemeinschaft höher bezahlt wird, kann ihn ohnehin nichts wirklich zufriedenstellen. Er wird sich schließlich an den Meistbietenden verkaufen. Um der Grundsätze willen, die für all unsere Einrichtungen gelten, läßt der Herr jedem, der Verantwortung trägt, sagen: “Leistet solcher Gesinnung keinen Vorschub; denn Eigennutz und Habsucht sind wie ein verderblicher Sauerteig!” FG2 198.2

Manche unserer Mitarbeiter haben ihre eigenen Wertmaßstäbe entwickelt und messen sich auch noch untereinander. Ihr würdet solchen Leuten keinen guten Dienst erweisen, wenn ihr sie mit allen Mitteln zu halten versuchtet — selbst wenn es sich um Schriftleiter oder Verwaltungsfachkräfte handelte. Solche Leute stehen nicht unter dem Einfluß Gottes, sondern von ihnen gehen eher Impulse des Unglaubens aus. Wer ständig Vergleiche anstellt, gerät leicht auf die schiefe Bahn. Er setzt sich selbst unter Druck, indem er denkt: “Wenn dieser oder jener soviel bekommt, dann verdiene ich zumindest ebensoviel!” Er dünkt sich klüger und setzt sich über vorgegebene Ordnungen hinweg, indem er Gelder für sich beansprucht, die ihm nicht zustehen. Daß er damit der Schatzkammer Gottes Mittel entzieht, kümmert ihn wenig. In den Augen Gottes ähnelt solches Verhalten der Sünde Achans. Menschen mit dieser Gesinnung kann Gott nicht in seinem Werk gebrauchen. Sie schmälern die Mittel, die für dringende missionarische Aufgaben in anderen Gebieten nötig wären. Die dortigen Mitarbeiter sind dann mitunter gezwungen, einen Teil ihres Gehaltes zu opfern, damit ihre Arbeit nicht zum Erliegen kommt. Gott entgeht das nicht, und er wird sein Urteil über solche Menschen sprechen, die nur an sich denken und alle Hebel in Bewegung setzen, um das zu bekommen, was ihnen ihrer Meinung nach zusteht. Manuskript 97, 1899. FG2 198.3