Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Der Tribut für zu hohe Gehälter

Als Christus Mensch wurde, opferte er sich rückhaltlos und lebte in völliger Selbstverleugnung. Indem er nichts für sich zurückbehielt, machte er die ganze Herrlichkeit der Liebe Gottes sichtbar. Das ist für uns ein unbegreifliches göttliches Geheimnis. Dennoch sollte jeder Gläubige es als Vorrecht und Verpflichtung zugleich ansehen, so zu denken wie Christus. Nachfolge Jesu ist nur möglich, wenn man auch bereit ist, Christi Kreuz selbstlos auf sich zu nehmen. FG2 187.1

Als man seinerzeit die überzogenen Gehaltsforderungen der Mitarbeiter unseres Verlagshauses “Review and Herald” akzeptierte, war es Satan gelungen, die Herzen der Menschen für Gottes Absichten unempfänglich zu machen und sie auf einen falschen Weg zu locken. Die Gehaltsforderungen offenbarten eine eigennützige, habsüchtige Gesinnung. Wenn die Mitarbeiter ihren christlichen Grundsätzen treu geblieben wären, hätten sie die hohen Löhne gar nicht guten Gewissens annehmen dürfen. Was bewirkte die Lohnerhöhung damals? Der Lebensstandard erhöhte sich enorm, aber man orientierte sich immer weniger am Vorbild Jesu. Die Leute wurden stolz und verhielten sich entsprechend. Sie gaben ihr Geld für unnützes Zeug aus, nur um sich vor anderen hervorzutun. Weltliebe machte sich in den Herzen breit, ungeheiligte Wünsche beherrschten die Gedanken. Bald war nicht mehr Christus das Vorbild, sondern man orientierte sich an dem, was in der Welt als erstrebenswert galt. Die aufgestockten Gehälter wurden zum Fluch. FG2 187.2

Wer Christus liebt, kann sich nicht gleichzeitig einem Luxusleben verschreiben. Die Liebe zum Herrn wird uns vielmehr davon abhalten, unsere Mittel für Dinge zu vergeuden, die nur der Selbstbespiegelung dienen und den Stolz nähren. Die Liebe Jesu dagegen läßt den Menschen demütig werden und weckt in ihm den Wunsch, nach dem Willen Gottes zu leben. Brief 21, 1894. FG2 187.3

Sobald man der Sünde Raum gibt, beginnt sie, das Innere des Menschen zu verändern und Gottes Bild in ihm zu zerstören. Körperliche Krankheiten bedrohen den Leib, Selbstsucht und Habgier die Seele. Brief 26, 1897. FG2 187.4