Ruf an die Jugend

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Kapitel 47: Christliche Erziehung

Der menschliche Geist ist im höchsten Grade bildungsfähig. Ein gottgeweihtes Leben soll kein Leben in Unwissenheit sein. Viele sprechen gegen die Erziehung, weil der Heiland ungebildete Fischer zur Verkündigung seines Evangeliums berufen hat. Sie wollen darin eine Vorliebe Jesu für die ungebildeten Menschen erkennen. Viele Gelehrte und Würdenträger glaubten aber den Lehren Jesu. Hätten diese Männer mutig ihrer inneren Einsicht nachgegeben, so wären sie dem Herrn gefolgt. Er hätte ihre Fähigkeiten gerne in Anspruch genommen und in seinen Dienst gestellt, wenn sie ihm dies angeboten hätten. Es fehlte ihnen aber die sittliche Kraft, sich angesichts der stirnrunzelnden Priester und eifernden Volksführer zu Christus zu bekennen und ihren guten Ruf um des schlichten Galiläers willen aufs Spiel zu setzen. RJ 106.1

Der Heiland, der die Herzen aller kannte, verstand dies. Wenn Gebildete und Vornehme das Werk, zu dem sie befähigt waren, nicht ausführen wollten, würde der Herr Menschen erwählen, die im Tun seines Willens treu und gehorsam sind. Er erwählte einfache, geringe Menschen und verband sich mit ihnen, um sie darauf vorzubereiten, das große Werk auf Erden vorwärts zu tragen, wenn er es verlassen würde. RJ 106.2