Ruf an die Jugend

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Lebenslänglicher Kampf

Hast du jemals einen Habicht beobachtet, der eine ängstliche Taube verfolgt? Die Taube weiß instinktiv, daß der Habicht höher fliegen muß als sie, um sein Opfer zu erjagen. So steigt sie höher und immer höher in den blauen Himmelsdom, stets verfolgt von dem Habicht, der ihrer Herr zu werden versucht. Aber vergebens. Die Taube ist in Sicherheit, solange sie in ihrem Höhenflug nicht ermattet und erdenwärts fliegt. Würde sie nachlassen und niedriger fliegen, so würde ihr wachsamer Feind sich blitzschnell auf sein Opfer stürzen. Wieder und wieder haben wir diesen Vorgang atemlos und besorgt beob achtet. Unsre ganze Anteilnahme galt der kleinen Taube. Wie traurig hätte es uns gemacht, wäre sie eine Beute des grausamen Feindes geworden. RJ 63.4

Wir haben auch einen Kampf zu bestehen — einen lebenslänglichen Kampf mit Satan gegen seine unaufhörlichen Versuchungen. Der Feind wird jedes Argument und jede Täuschung benutzen, um die Seele zu umgarnen. Um die Krone des Lebens zu gewinnen, müssen wir ernste, beharrliche Anstrengungen machen. Wir dürfen unsre Waffenrüstung nicht ablegen und dürfen den Kampfplatz nicht eher verlassen, als bis wir den Sieg errungen haben und mit dem Erlöser triumphieren können. Solange wir unsern Blick fest auf den Anfänger und Vollender unsres Glaubens gerichtet halten, werden wir sicher sein. Unsre Neigungen müssen aber geistlicher Art und dürfen nicht irdisch gebunden sein. Durch den Glauben müssen wir uns höher und immer höher entwickeln, um der Gnade Jesu Christi teilhaftig zu werden. Durch tägliches Betrachten seiner unvergleichlichen Schönheit müssen wir mehr und mehr in sein herrliches Bild hineinwachsen. Wenn wir in solcher Verbindung mit dem Himmel leben, wird Satan seine Netze vergeblich nach uns auswerfen. RJ 64.1