Ruf an die Jugend
Einführung
Kapitel 1: Ein Charakter für die Ewigkeit
Ich nehme starken Anteil an der Jugend, und mein größter Wunsch ist, sie möge nach einem christlichen Charakter streben und sich durch fleißiges Studium und ernstes Gebet zu höchstem Dienst in der Reichssache Gottes ertüchtigen. Ich wünsche nichts sehnlicher, als daß unsre jungen Leute einander helfen, zu einer tieferen christlichen Erfahrung zu gelangen. RJ 9.1
Christus kam, um der Menschheit den Weg des Heils zu zeigen. Er hat uns den Weg so leicht gemacht, daß selbst ein kleines Kind ihn gehen kann. Auf ihm führt er seine Jünger zur Gotteserkenntnis; und für den, der sich täglich seiner Führung anvertraut, wird er hervorbrechen wie die schöne Morgenröte. RJ 9.2
Beim Sonnenaufgang könnt ihr beobachten, wie nach und nach der Tag über Himmel und Erde anbricht. Allmählich weichen die Schatten der Nacht; die Sonne geht auf. Ihr Licht wird immer stärker und leuchtender bis zum vollen Glanz am Mittag. Dieser Vorgang veranschaulicht treffend, was Gott mit seinen Kindern in der Schule der Erfahrung erreichen will. Wenn wir Tag für Tag im Glaubensgehorsam in seinem Lichte wandeln, werden wir am inwendigen Menschen wachsen und zunehmen, bis wir zum vollkommenen Mannesalter in Christus Jesus heranreifen. RJ 9.3
Die Jugend muß sich ständig vor Augen halten, welchen Weg der Herr Jesus ging. Jeder Schritt kostete Überwindung. Christus kam nicht als König auf die Erde, um über die Völker zu herrschen. Er kam als einfacher Mensch, der versucht wurde und die Versuchungen überwand, um — ein Vorbild für uns — auf diesem Wege zur Gotteserkenntnis zu gelangen. Sein Leben soll uns lehren, wie viel der Vater im Himmel durch den Sohn für uns tun will; und ferner, daß unsre Anfechtungen, wenn sie auch noch so groß sind, nicht die Leiden übertreffen, die Christus erduldete, damit wir den Weg und die Wahrheit und das Leben erkennten. Durch treue Nachfolge sollen wir unsre Dankbarkeit für das Opfer seines Lebens beweisen. RJ 9.4
Die Jugend ist durch das Blut des Gottessohnes teuer erkauft worden. Stellt euch vor, welches Opfer der himmlische Vater mit der Dahingabe seines eingeborenen Sohnes für uns brachte! Bedenkt, was Christus aufgab, als er den Himmel und seinen Königsthron verließ und sein Leben als tägliches Opfer für die Menschen dahingab. Er ertrug Schimpf und Schande und nahm Beleidigungen und Spötteleien auf sich, die eine verderbte Menschheit auf ihn häufte. Und als sein Werk auf Erden vollendet war, erduldete er den Kreuzestod. Denkt an seine Kreuzesmarter! Denkt an die durchbohrten Hände und Füße, an die Schmähungen und den Hohn derer, die zu retten er gekommen war, und vergeßt nicht, daß Gott sein Angesicht vor ihm verbarg! Nur so verschaffte der Heiland einem jeden, der da will, Zugang zu dem Leben in und aus Gott. RJ 10.1