Ruf an die Jugend

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Sittlicher Mut ist vonnöten

Unsrer Jugend werden Versuchungen aller Art begegnen. Sie muß so erzogen werden, daß sie sich auf eine höhere Macht und auf eine reinere Lehre verläßt, als sie von Sterblichen mitgeteilt werden kann. Verächter unsres Herrn, die das Christentum gewohnheitsmäßig mißachten, sind überall zu finden. Die christliche Lehre nennt man ein Spielzeug für Kinder, berechnet für die Leichtgläubigkeit Unwissender. RJ 54.1

Wer keine sittliche Kraft besitzt, kann in der Verteidigung der Wahrheit nicht standhalten; er hat nicht den Mut zu dem Bekenntnis: “Wenn solche Gespräche nicht aufhören, kann ich nicht länger in eurer Gesellschaft bleiben. Jesus, der Erlöser der Welt, ist mein Heiland; in ihm ruht meine Hoffnung auf ein ewiges Leben.” So allein könnt ihr sie zum Schweigen bringen. Laßt ihr euch aber auf Wortgefechte ein, dann werden sie Gründe anführen, mit denen sie euch entgegentreten können; nichts, was ihr dagegen anführt, wird sie berühren. Doch wenn ihr für Christus eintretet, wenn ihr fest bleibt in eurer Treue dem Gott des Himmels gegenüber, dann werdet ihr sie — ob auch kein Beweisgrund bei ihnen durchschlägt — durch die Macht der Frömmigkeit von der Falschheit ihrer Lehrsätze überzeugen. RJ 54.2

Es gibt kein beschämenderes Schauspiel als das, welches diejenigen bieten, die durch das Blut Jesu Christi erkauft und mit Gaben ausgestattet wurden, um Gott zu verherrlichen, nun aber die Gnadenbotschaften des Evangeliums bespötteln, die Göttlichkeit Jesu verleugnen, sich auf ihr eigenes Urteilsvermögen verlassen und mit Argumenten arbeiten, die keinen Grund haben. Werden sie in Trübsalen erprobt, werden sie dem Tod gegenübergestellt, dann werden diese sorgsam gepflegten Trugschlüsse dahinschmelzen wie Reif vor der Sonne. RJ 54.3

Wie furchtbar ist es, am Sarge eines Menschen zu stehen, der die göttliche Barmherzigkeit zurückgewiesen hat! Wie entsetzlich, sagen zu müssen: Hier liegt ein verlorenes Leben! Hier liegt jemand, der zu Großem berufen war und das ewige Leben hätte gewinnen können. Er überantwortete sein Leben aber dem Bösen, ließ sich durch eitle Weltweisheit betören und wurde ein Spielball in der Hand Satans. Des Christen Hoffnung ist ein Anker für die Seele — sicher und fest. Sie dringt in das Allerheiligste, in das der Heiland für uns vorangegangen ist. Wir haben ein persönliches Werk zu tun, indem wir uns vorbereiten müssen auf die Dinge, die vor uns liegen. RJ 54.4