Ruf an die Jugend
Selbstvertrauen und Blindheit
Könnte die betrogene Jugend schärfer sehen, würde sie Satans hämisches Frohlocken über seinen Erfolg an den zugrunde gerichteten Seelen erkennen. Auf jede erdenkliche Weise sucht er sich den verschiedenen Verhältnissen und Umständen derer anzupassen, die er zu umgarnen wünscht. Jeder Täuschung wird er sich bedienen; und wenn die in Versuchung geführten Seelen nicht Gott suchen, werden sie Satans Betrügereien nicht mehr zu unterscheiden vermögen. Sie werden mehr auf sich selbst vertrauen, an sich Genüge finden und über das Gefährliche ihrer Lage keine Kenntnis erlangen. Bald werden sie den Glauben verachten, der einst den Heiligen anvertraut war. RJ 53.1
Ich wende mich an die Jugend als ein wirklich Wissender, als ein Christ, dem der Herr die Gefahren vor Augen geführt hat, die den Weg der Jugend umgeben. Selbstvertrauen wird euch in die Schlinge des Feindes führen. Die Jugend erbittet nicht den Rat Gottes und macht ihn nicht zu ihrer Zuflucht und Stärke. Sie geht selbstsicher ins Leben hinein und glaubt, durchaus fähig zu sein, das Rechte zu wählen und die göttlichen Geheimnisse mit ihren Verstandeskräften zu verstehen, als ob sie die Wahrheit für sich entdecken könnte. RJ 53.2
Für diese Selbstsicheren fürchten wir mehr als für andere; sie werden sicherlich dem großen Gegner Gottes und des Menschen ins Netz gehen, das er für sie ausgelegt hat. Mancher Kamerad, den man sich zum intimen Freund erwählte, der sich aber anstecken ließ von der Verderbnis der Zweifels, wird den Sauerteig des Unglaubens geschickt seiner Umgebung einflößen. Durch süßliche Schmeichelei über ihre Begabung, ihre geistige Überlegenheit und durch Wecken ihres Strebens nach hoher Stellung gewinnt er die Aufmerksamkeit der jugendlichen Freunde und läßt seinen Gifthauch auf ihre Seelen fallen. Alle, die sich selbst erhöhen, werden das Blut des Sühneopfers verachten und den Geist der Gnade verschmähen. RJ 53.3
Kinder sabbathaltender Eltern, die große Erkenntnis hatten und Gegenstand liebevollster Fürsorge waren, können zu denen gehören, die eine beschämende Erbschaft hinterlassen: die Wind säen und Sturm ernten werden. Am Tage des Gerichts werden die Namen derer, die das Licht der Wahrheit verwerfen, gleich denen geachtet, die verdammt sind, von der Gegenwart des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Macht ausgeschlossen zu werden. Sie gehören dann zu den Verlorenen und werden den Verächtern der Gnade Christi zugesellt. RJ 53.4
Ich würde meine Kinder lieber im Grab als auf den Weg wissen, der zur Verdammnis führt. Die schreckliche Tatsache, daß ich Kinder aufgezogen hätte, die gegen den Gott des Himmels streiten, die Reihen der Abtrünnigen in den letzten Tage vermehren und unter dem Banner Satans marschieren, würde mich aufs tiefste erschüttern. RJ 53.5