Ruf an die Jugend
Kapitel 130: Freude am Glauben
Das zukünftige Heim des Gerechten und die ewige Belohnung sind erhabene, veredelnde Themen, welche die Jugend betrachten kann. Richtet euer Augenmerk auf den wunderbaren Erlösungsplan und auf das große Opfer, das der Herr der Herrlichkeit darbrachte, damit ihr durch das Verdienst seines Blutes geadelt und durch Gehorsam schließlich zum Thron des Heilands erhoben werdet. Diese Dinge sollten den Geist vornehmlich zu Betrachtungen anregen. Welche Gnade, das Wohlwollen Gottes zu erlangen! RJ 243.4
Ihr jungen Freunde, mir wurde gezeigt, wie sehr euch solche geistige Beschäftigung und Betrachtung beglücken kann. Aber ihr seid unruhig und unstet, weil ihr nicht die wahre Quelle der Freude sucht. Ihr sucht sie immer nur außerhalb des Lebens mit Christus und könnt sie doch nur in ihm finden. Bei ihm gibt es keine enttäuschten Hoffnungen. Betet! — Wie stark wird dieses köstliche Vorrecht vernachlässigt! Das Lesen im Worte Gottes bereitet den Geist auf das Gebet vor. Zu den wichtigsten Gründen, weshalb es euch so wenig zu Gott im Gebet hinzieht, gehört der Umstand, daß ihr euch durch die Lektüre aufreizender Geschichten, die eure Phantasie beschäftigen und die unheilige Leidenschaften erweckten, zu diesen heiligen Unterredungen unfähig machtet. Dadurch wurde euch das Wort Gottes schal und leer, und ihr gabt die Gebetsstunde auf. Das Gebet aber ist die Kraftquelle des Christen. Auch wenn er allein ist, ist er nicht einsam; er wird sich der Gegenwart dessen bewußt, der gesagt hat: “Siehe, ich bin bei euch alle Tage.” Matthäus 28,20. RJ 243.5
Der junge Mensch sehnt sich gerade nach dem, was er nicht hat — nach Religion. Nichts kann ihren Platz einnehmen. Bekenntnis allein ist nichts. In den Gemeindebüchern auf Erden stehen viele Namen, die nicht im Buch des Lebens zu finden sind. Mir wurde gezeigt, daß es nicht einen unter zwanzig Jugendlichen gibt, der weiß, was Erfahrungsglaube ist. Sie dienen sich selbst, bekennen aber, Diener Christi zu sein. Brechen sie jedoch nicht entschlossen den Bann, der sie niederhält, dann werden sie einmal erkennen müssen, daß ihnen das Los der Übeltäter zuteil wird. Ehe sie um der Wahrheit willen Selbstverleugnung üben und Opfer bringen, gehen sie lieber bequeme Wege. RJ 244.1
Anstatt Gott in ernstem Flehen unter Tränen und Geschrei um Gnade und um Kraft zum Widerstand gegen Satans Versuchungen zu bitten, haben sie entdeckt, daß es unnötig ist, so eifrig und zielstrebig zu sein; sie meinen, ganz gut ohne dies auskommen zu können. Christus, der König der Herrlichkeit, ging oft allein auf die Berge oder suchte Einöden auf, um seinem Vater seines Herzens Verlangen mitzuteilen. Der sündige Mensch hingegen, der doch so kraftlos ist, glaubt, ohne so viel Gebet leben zu können. RJ 244.2