Ruf an die Jugend

33/520

Zersetzende Wirkung der Scheinfrömmigkeit

Es gibt junge Leute, die eine gewisse Tüchtigkeit aufweisen, die von ihrer Umgebung anerkannt und bewundert wird; ihr Können ist aber nicht geheiligt. Sie sind nicht gestärkt und gefestigt durch die Gnadenerweisungen und Prüfungen im christlichen Glaubensleben; Gott kann sie nicht zum Wohle der Menschheit und zur Verherrlichung seines Namens gebrauchen. Mit ihrem Schein von Frömmigkeit nutzen sie ihre Kräfte, um falsche Maßstäbe aufzustellen, und unbekehrte Menschen sehen in ihnen eine Entschuldigung für eigne schlechte Taten. Satan verführt sie dazu, ihre Kameraden durch Unfug und sogenannten Witz zu unterhalten. Alles, was sie tun, ist unwürdig; sie sind ja unter der Leitung des Bösen, der ihren Charakter formt und gestaltet, so daß sie seine Werke tun. RJ 25.4

Sie verfügen über eine gewisse Befähigung, diese ist aber unerzogen; sie haben Charakterfähigkeiten, die nicht veredelt sind. Ihnen wurden Gaben gegeben, die sie mißbrauchten und in Torheit erniedrigten; sie ziehen andere mit in die Tiefe. Der Heiland zahlte das Lösegeld für ihre Seelen durch Selbstverleugnung, durch sein Opfer, durch Erniedrigung und durch die Schmach und Schande, die er erduldete. Er tat es zur ihrer Erlösung aus den Banden der Sünde und zu ihrer Befreiung aus der Sklaverei eines Tyrannen, der sie nur dazu benutzt, andere Seelen zu verderben. Sie aber nehmen die Liebe des Erlösers nicht für sich in Anspruch, und er schaut voll Trauer auf ihre Werke. RJ 25.5

Solche Jugend geht auf ewig verloren. Wie werden sie mit ihren losen Scherzen und Streichen dastehen an jenem Tage, an dem jeder von dem Richter der Welt erhalten wird nach seinen Taten? Sie haben Holz, Heu und Stoppeln zum Baugrund genommen; ihr Lebenswerk wird zunichte werden. Welch ein Verlust! RJ 26.1

Wie viel besser ist die Lage derer, die ihr Teil im Werke Gottes getan haben, das Wohlgefallen ihres Herrn suchten und sich täglich Rechenschaft gaben über ihre Vergehen, Irrtümer, Sorgen und über die Siege, die sie über Versuchungen erringen konnten, und über ihre Freude und ihren Frieden in Jesus Christus! Solche Jugend wird sich ihres Lebensberichtes nicht zu schämen brauchen. RJ 26.2