Ruf an die Jugend

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Gesundheit und Charakterbildung

Der Schöpfer gestattet niemand, die Gesetze des eigenen Seins zu verletzen. Dennoch bringt der Mensch unter dem Einfluß Satans seine hohen geistigen Fähigkeiten unter die Herrschaft fleischlicher Gelüste und Leidenschaften. Sobald diese Gewalt über ihn gewonnen haben, wird er, der nur wenig niedriger als die Engel geschaffen und mit Anlagen zu höchsten Entwicklung ausgestattet wurde, zum Knecht Satans. Der Böse gewinnt ja so leicht Zugang zu denen, die nicht Herr ihrer Begierden sind. Durch Unmäßigkeit opfern einige die Hälfte, andere sogar zwei Drittel ihrer körperlichen, geistigen sittlichen Kräfte und werden auf diese Weise zum Spielball in der Hand des Feindes. RJ 148.2

Wer in bezug auf die Täuschungsversuche Satans ein klares Unterscheidungsvermögen behalten will, muß seine Gelüste unter die Herrschaft von Vernunft und Gewissen bringen. Sittliches und geistesstarkes Handeln trägt unbedingt zur Vervollkommnung des christlichen Charakters bei. Geistige Kraft oder sittliche Schwäche haben einen überragenden Einfluß auf unsre Brauchbarkeit in dieser Welt und auf unsre Erlösung. Die Unwissenheit hinsichtlich der von Gott gegebenen Naturgesetze ist äußerst bedauerlich. Unmäßigkeit jeder Art ist eine Verletzung der Naturgesetze. Immer mehr wird Schwachsinn zu einem vorherrschenden Übel. Satan versteht es, die Sünde durch einen falschen Schein, mit dem er sie umgibt, anziehend zu machen. Er freut sich ungemein, wenn er die christliche Welt mit ihren Sitten und Gebräuchen unter der Macht der Gewohnheit — wie bei den Heiden — halten kann und sie sich von ihren verderblichen Gelüsten beherrschen lässt. RJ 148.3