Ratschläge für die Sabbatschule

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Die Macht der Stille

Wer über andere Kontrolle ausüben will, muss sich zuerst selbst beherrschen. Wer mit einem Kind oder Jugendlichen jähzornig umgeht, wird Verbitterung wecken. Wenn ein Elternteil oder Lehrer die Geduld verliert und Gefahr läuft, unweise Worte zu sprechen, sollte er lieber ruhig bleiben. In der Stille liegt eine wunderbare Macht. RSs 143.3

Der Lehrer muss damit rechnen, auf verkehrte Ansichten und verstockte Herzen zu treffen. Wenn er sich mit ihnen auseinander setzt, sollte er jedoch nie vergessen, dass er selbst einmal Kind war und Disziplin benötigte. Selbst jetzt, mit all den Vorteilen, die Alter, Erziehung und Erfahrung mit sich bringen, irrt er oft und ist auf Barmherzigkeit und Nachsicht angewiesen. Wenn er die Jugend ausbildet, sollte er bedenken, dass er es mit Menschen zu tun hat, die eine ähnliche Neigung zum Bösen haben wie er. Sie müssen noch vieles lernen, und manche tun sich beim Lernen viel schwerer als andere. Den schlechten Schüler sollte er geduldig tragen und seine Unwissenheit nicht tadeln, sondern jede Gelegenheit nützen, um ihn zu ermutigen. Mit empfindsamen, nervösen Schülern sollte er sehr sanft umgehen. Im Bewusstsein der eigenen Unvollkommenheiten sollte er ständig Mitgefühl und Nachsicht denen gegenüber walten lassen, die mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. RSs 144.1

Die Aufforderung des Heilandes — “Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!” — sollte die Regel aller sein, die Kinder und Jugendliche ausbilden. Diese sind die jüngeren Glieder der Familie des Herrn und erben mit uns die Gnade des Lebens. Die Regel Christi sollte man dem Schwerfälligsten, dem Jüngsten, dem Ungeschicktesten und selbst dem Irrenden und Aufsässigen gegenüber gewissenhaft anwenden ... RSs 144.2