Erziehung

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Das Gesetz des Dienens

Im Himmel und auf Erden scheint eine der wichtigsten Gesetzmäßigkeiten die des Dienens zu sein. Das läßt sich an vielen Beispielen festmachen. ERZ 105.2

Gott dient seinen Geschöpfen, indem er fortlaufend dafür sorgt, daß ihre Bedürfnisse gestillt werden. Christus sagte von sich: “Ich aber bin unter euch wie ein Diener.”1 Von den Engeln heißt es im Hebräerbrief: Sie “... sind nur Wesen, die Gott dienen. Er sendet sie aus, damit sie allen helfen, denen er Rettung und Erlösung schenken will.”2 Auch in der Natur ist das Prinzip des Dienens zu erkennen. Die Vögel unter dem Himmel, die Tiere auf den Feldern, die Bäume im Wald, die Blätter, das Gras und die Blumen, die Sonne und die Sterne am Firmament — alle sind nicht nur um ihrer selbst willen da, sondern haben ihre Aufgabe. Der See und das Meer, der Fluß und die Quelle — sie alle nehmen voneinander, um zu geben. ERZ 105.3

Indem jeder Teil der Natur dem Ganzen dient, sichert er zugleich das eigene Leben. Kein Wunder, daß sich dieses Prinzip des Gebens und Nehmens auch in der Heiligen Schrift wiederfindet. Dort heißt es beispielsweise: “Gebt, was ihr habt, dann wird Gott euch so reich beschenken, daß ihr gar nicht alles aufnehmen könnt.”3 Wenn sich Hügel und Täler für den Fluß öffnen, erhalten sie das, was sie geben, hundertfach zurück. Auf seinem Weg zum Meer spendet der Strom das lebensnotwendige Wasser und läßt an seinen Ufern blühende Landschaften entstehen. Selbst wenn die Sommerhitze Felder und Wiesen braun werden läßt, bleiben die Flußufer frisch und grün. Dort zeugt scheinbar jeder Baum und jede Blüte davon, daß die belohnt werden, die weitergeben, was sie selbst empfangen haben. ERZ 105.4