Frühe Schriften von Ellen G. White

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Kapitel 11: Die Himmelfahrt Christi

Der ganze Himmel erwartete die Stunde des Triumphs, in der Jesus zu seinem Vater aufsteigen sollte. Engel kamen, den König der Herrlichkeit zu empfangen und ihn mit Jubel zum Himmel zu begleiten. Nachdem Jesus seine Jünger gesegnet hatte, wurde er von ihnen genommen und zum Himmel getragen. Als er nach oben stieg, folgte ihm die Menge der Gefangenen, die bei seiner Auferstehung auferweckt worden war. Psalm 68,19; Epheser 4,8.9. Eine Menge der himmlischen Heerscharen begleitete ihn, während eine unzählbare Menge von Engeln sein Kommen im Himmel erwartete. Als sie sich den Toren der Stadt näherten, begrüßten die Engel, die die Majestät des Himmels begleiteten, die an den Pforten wartenden Engel in jubelnden Tönen: “Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe!” Die an den Toren wartenden Engel fragten voller Begeisterung: “Wer ist der König der Ehren?” Mit Triumphgesängen erwiderten freudig die begleitenden Engel: “Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe!” Wiederum fragten die wartenden Engel: “Wer ist der König der Ehren?” Und die begleitenden Engel antworteten in melodischen Tönen: “Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehren.” Psalm 24,7-10. Dann bewegte sich der himmlische Triumphzug in die Stadt hinein. Alle himmlischen Scharen umgaben ihren majestätischen Gebieter, beugten sich in tiefster Anbetung vor ihm und warfen ihre glänzenden Kronen zu seinen Füßen. Dann spielten sie auf ihren goldenen Harfen, und wunderbare, melodische Töne erfüllten den ganzen Himmel mit herrlicher Musik und Triumphgesängen zu Ehren des Lammes, das erwürgt war, jetzt aber in Majestät und Herrlichkeit lebt. FS 176.1

Als die Jünger bekümmert zum Himmel schauten, bis der letzte Schimmer ihres aufsteigenden Herrn verschwunden war, standen zwei Engel in weißen Gewändern an ihrer Seite und sagten zu ihnen: FS 177.1

“Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.” Apostelgeschichte 1,11. Die Jünger und die Mutter Jesu, die Zeugen der Himmelfahrt des Sohnes Gottes gewesen waren, verbrachten die darauffolgende Nacht im Gespräch über die wunderbaren Taten Jesu und die merkwürdigen, herrlichen Ereignisse, die sich in so kurzer Zeit zugetragen hatten. FS 177.2

Satan beriet sich aufs neue mit seinen Engeln. Mit bitterem Haß gegen die Regierung Gottes erfüllt, sagte er ihnen, daß er noch seine Macht und Autorität über die Erde behalte und daß ihre Bemühungen gegen die Nachfolger Christi zehnmal größer werden müßten. Sie hätten bei Jesu nichts gewonnen, müßten aber, wenn möglich, seine Nachfolger besiegen. In jeder Generation müßten sie danach trachten, die Menschen, die an Jesus glaubten, zu umstricken. Er erzählte seinen Engeln, daß Jesus den Jüngern Macht gegeben habe, sie zu tadeln und auszutreiben und die zu heilen, die sie quälen würden. Dann gingen die Engel Satans wie brüllende Löwen davon, um die Nachfolger Jesu zu vernichten. FS 177.3