Auf den Spuren des großen Arztes

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Das Beste des Lebens

Noch haben Männer und Frauen kaum damit begonnen, den wahren Zweck des Lebens zu begreifen. Sie werden von Glanz und Glamour angezogen; sie streben nach hohen gesellschaftlichen Positionen. Dem werden die wahren Lebensziele geopfert. Die besten Dinge des Lebens — Einfachheit, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Reinheit und Redlichkeit — können nicht gekauft oder verkauft werden. Sie sind für die Ungebildeten ebenso frei erhältlich wie für die Gebildeten, für den einfachen Arbeiter ebenso wie für den hochgeachteten Staatsmann. SGA 154.4

Gott hält für jeden eine Freude bereit, die von Reichen und Armen gleichermaßen empfunden werden kann — die Freude der Entwicklung einer sauberen Gedankenwelt und selbstlosen Handelns, die Freude, die aus der Äußerung mitfühlender Worte und aus Taten der Freundlichkeit erwächst. Wer so dient, spiegelt Jesu Licht wider und erhellt damit Menschenleben, die von vielen Schatten verdunkelt werden. SGA 155.1

Wenn du den Bedürftigen in praktischen Dingen hilfst, dann behalte stets auch ihre geistlichen Bedürfnisse im Blick. Laß dein eigenes Leben die bewahrende Kraft des Heilands bezeugen. Laß deinen Charakter den hohen Maßstäben genügen, denen alle genügen können. Lehre das Evangelium in einfachen und anschaulichen Lektionen. Laß alles, womit du zu tun hast, eine Lehrstunde in Charakterbildung sein. SGA 155.2

Selbst in primitivster Umgebung bei alltäglicher Arbeit können auch die allerschwächsten und allereinfachsten Arbeiter mit Gott zusammenarbeiten und den Trost seiner Gegenwart und helfenden Gnade spüren. Sie sollen sich nicht mit aufreibenden und unnötigen Sorgen verschleißen. Laßt sie einen Tag nach dem anderen arbeiten und treulich die Aufgabe erfüllen, die ihnen Gottes Vorsehung bestimmt, dann wird Er für sie sorgen. Sagt er doch folgendes: “Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen laßt eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.” Philipper 4,6.7. SGA 155.3

Des Herrn Fürsorge erstreckt sich auf alle seine Geschöpfe. Er liebt sie alle und macht keine Unterschiede, bis auf den, daß er das tiefste Mitgefühl für die empfindet, die die schwersten Bürden des Lebens zu tragen haben. Kinder Gottes müssen Prüfungen und Schwierigkeiten aushalten. Aber sie sollten ihr Los in freudiger Gesinnung annehmen, im festen Vertrauen darauf, daß für alles, was die Welt ihnen nicht gibt, Gott selbst sie auf wunderbare Weise entschädigen wird. SGA 155.4

Gerade dann, wenn wir in Schwierigkeiten geraten, erweist er seine Macht und Weisheit beim Erhören einfacher Gebete. Vertraut ihm als einem Gebete hörenden und erhörenden Gott. Er wird sich euch als jemand offenbaren, der in jeder Notlage helfen kann. Er, der den Menschen erschuf und mit wunderbaren körperlichen, geistigen und geistlichen Fähigkeiten ausstattete, wird euch das nicht vorenthalten, was zur Erhaltung des Lebens notwendig ist. Er, der uns sein Wort gegeben hat — die Blätter vom Baum des Lebens —, wird uns nicht das Wissen darüber vorenthalten, wie für seine bedürftigen Kinder Nahrung beschafft werden kann. SGA 156.1

Wie kann Weisheit von jemandem erlangt werden, der nur den Pflug hält und die Ochsen antreibt? Indem er sie wie Silber sucht und nach ihr wie nach einem verborgenen Schatz forscht. “So unterwies ihn sein Gott und lehrte ihn, wie es recht sei.” Jesaja 28,26. SGA 156.2

“Auch das kommt her vom Herrn Zebaoth; sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus.” Jesaja 28,29. SGA 156.3

Er, der Adam und Eva in Eden lehrte, wie sie den Garten bebauen sollten, will die Menschen auch heute anleiten. So gibt er auch demjenigen Weisheit, der den Pflug führt und die Saat aussät. Denen, die ihm vertrauen und gehorchen, wird Gott Wege eröffnen, die sie voranbringen. Sie sollen mutig vorwärtsgehen und ihm dabei vertrauen, daß er ihre Bedürfnisse in seiner reichen Güte stillen wird. SGA 156.4

Er, der Tausende mit fünf Broten und zwei kleinen Fischen sättigte, kann uns auch heute den Ertrag unserer Arbeit geben. Den galiläischen Fischern sagte er: “Werft eure Netze zum Fang aus!” Lukas 5,4. Als sie gehorchten, füllte er ihre Netze bis zum Zerreißen. Er möchte, daß sein Volk darin ein Versprechen dessen erkennt, was er auch heute noch tun will. Der Gott, der den Kindern Israel in der Wüste Manna vom Himmel gab, lebt und regiert auch heute noch. Er will sein Volk führen und ihm Verständnis und Fähigkeiten für die Aufgabe geben, die zu erfüllen sie berufen sind. Er wird denen Weisheit verleihen, die ihre Pflicht gewissenhaft und verständig erfüllen wollen. Er, dessen Eigentum die Welt ist, ist reich an Schätzen und will jeden segnen, der anderen ein Segen sein will. SGA 156.5

Wir müssen nur im Glauben nach oben blicken. Von scheinbaren Fehlschlägen und Verzögerungen dürfen wir uns nicht entmutigen lassen. Wir sollten freudig, hoffnungsvoll und dankbar arbeiten, im Vertrauen darauf, daß die Erde den getreuen Arbeiter ihre reichen Schätze sammeln läßt, reichere Schätze als Gold und Silber. Berge und Hügel unterliegen der Erosion, die Erde veraltet wie ein Kleidungsstück, aber der Segen Gottes, der seinem Volk sogar in der Wüste einen Tisch bereitete, wird niemals enden. SGA 157.1