Auf den Spuren des großen Arztes

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Die Notwendigkeit der Selbsterkenntnis

Die große Gefahr für den Menschen besteht darin, daß er sich selbst täuscht, mit sich selbst zufrieden ist und sich so von Gott, der Quelle all seiner Stärke, trennt. Unsere natürlichen Neigungen tragen, wenn sie nicht vom Heiligen Geist Gottes korrigiert werden, die Saat des moralischen Todes in sich. Wenn wir nicht auf das engste mit Gott verbunden bleiben, können wir den entheiligenden Wirkungen der Maßlosigkeit, Selbstliebe und Versuchung zur Sünde nicht widerstehen. SGA 378.2

Um von Christus Hilfe zu erhalten, müssen wir erkennen, daß wir sie brauchen. Wir müssen eine klare Selbsterkenntnis gewinnen. Nur wer sich selbst als Sünder erkennt, den kann Christus retten. Nur wenn wir unsere völlige Hilflosigkeit einsehen und alles Vertrauen auf unsere Leistung aufgeben, können wir uns an die göttliche Kraft halten. SGA 378.3

Diese klare Selbsterkenntnis brauchen wir aber nicht nur am Beginn unseres christlichen Lebensweges. Vielmehr muß sie bei jedem Fortschritt in Richtung Himmel erneuert werden. Alle unsere guten Werke verdanken wir einer außerhalb unserer selbst liegenden Kraft, deshalb sind ein beständiges Verlangen des Herzens nach Gott, ein beständiges, ernstes Bekenntnis der Sünden und ein Demütigen der Seele vor ihm vonnöten. Gefahren umgeben uns, und wir sind nur dann vor ihnen sicher, wenn wir unsere Schwachheit fühlen und uns mit Armen des Glaubens an unseren mächtigen Erlöser klammern. SGA 378.4