Auf den Spuren des großen Arztes

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Den Jüngern offenbart

Laßt uns die Worte studieren, die Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung im Abendmahlssaal gesprochen hat. Er näherte sich seiner Leidenszeit und versuchte seine Jünger zu trösten. Vor ihnen lag ein Abschnitt ernster Versuchung und Prüfung. SGA 345.2

“Euer Herz erschrecke nicht!” sagte er. “Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? — Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke.” Johannes 14,1-10. SGA 345.3

Die Jünger aber verstanden Christi Worte über seine Beziehung zu Gott noch nicht. Vieles von seinen Lehren blieb für sie noch im Dunkeln. Christus wollte deshalb, daß sie eine klarere, eigenständigere Gotteserkenntnis besaßen. “Das habe ich euch in Bildern gesagt”, sagte er. “Es kommt die Zeit, daß ich nicht mehr in Bildern mit euch reden werde ...” Johannes 16,25. SGA 346.1

Als zu Pfingsten der Heilige Geist auf die Jünger ausgegossen wurde, verstanden sie die Wahrheiten viel umfassender, die Christus in seinen Gleichnissen ausgesprochen hatte. Viele Lehren, die ihnen ein Rätsel gewesen waren, wurden nun begreiflich. Aber selbst da empfingen die Jünger noch nicht die vollständige Erfüllung der Verheißung Christi. Sie erhielten zwar all das Wissen über Gott, das sie verkraften konnten, aber die gänzliche Erfüllung der Verheißung, daß Christus ihnen den Vater in aller Klarheit zeigen werde, stand noch aus. So ist es auch heute. Unsere Gotteserkenntnis ist unvollständig und unvollkommen. Wenn der Kampf zu Ende ist und der Menschensohn Christus Jesus vor dem Vater seine treuen Mitarbeiter bekennt, die in einer sündigen Welt ein wahrhaftiges Zeugnis für ihn abgelegt haben, dann werden sie vollständig begreifen, was für sie jetzt noch Geheimnisse sind. SGA 346.2

Auch im Himmel hat Christus seine verklärte menschliche Natur behalten. Denen, die ihn annehmen, gibt er Macht, Gottes Kinder zu werden, damit Gott sie schließlich als die Seinen annehmen kann und sie mit ihm in Ewigkeit beisammen Gemeinschaft haben können. Wenn sie während dieses Lebens Gott treu sind, werden sie schließlich “sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein”. Offenbarung 22,4. Und was ist die Glückseligkeit des Himmels denn anderes, als Gott zu sehen? Welche größere Freude kann dem durch Christi Gnade geretteten Sünder zuteil werden, als in das Angesicht Gottes zu schauen und ihn als den Vater zu erkennen? SGA 346.3