Auf den Spuren des großen Arztes

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Die milderen Rauschmittel

Menschen, die wissen, daß sie eine Schwäche für berauschende Getränke geerbt haben, sollten unter keinen Umständen Wein, Bier oder Apfelwein in ihrem Blickfeld oder ihrer Reichweite haben, denn das setzt sie beständig einer Versuchung aus. Viele nun halten süßen Apfelwein für harmlos und haben deshalb keine Hemmungen, ihn reichlich einzukaufen. Aber er bleibt nur für kurze Zeit süß, denn dann beginnt die Gärung. Der strenge Geschmack, den er dann annimmt, macht ihn für viele Gaumen um so annehmbarer, und der Konsument gibt nur ungern zu, daß der Trank alkoholisiert, vergoren ist. SGA 267.2

Es liegt eine Gesundheitsgefahr in der Verwendung selbst süßen Apfelweins, wie er gewöhnlich produziert wird. Wenn die Menschen sehen könnten, was das Mikroskop in Bezug auf den Apfelwein enthüllt, den sie kaufen, wären nur noch wenige bereit, ihn zu trinken. Oft kümmern sich diejenigen, die Apfelwein für den Verkauf produzieren, nicht um den Zustand des verwendeten Obstes, so daß ein Großteil des Saftes von wurmigen und verfaulten Äpfeln stammt. SGA 267.3

Diejenigen, die nie und nimmer diese verfaulten, verrotteten Äpfel zu irgendeinem anderen Zweck verwenden würden, trinken doch den Apfelwein, der daraus hergestellt wird, und nennen das ein feines Getränk; aber das Mikroskop zeigt, daß dieses “liebliche” Getränk, selbst wenn es frisch aus der Presse kommt, für den Verbrauch völlig ungeeignet ist. SGA 267.4

Ein Rauschzustand wird ebenso von Wein, Bier und Apfelwein erzeugt wie von stärkeren Getränken. Der Gebrauch dieser Getränke macht Appetit auf die stärkeren; so entsteht schließlich die Trunksucht. Mäßiges Trinken ist die Schule, in der Menschen zur Trinkerlaufbahn erzogen werden. Die Wirkung dieser milderen Rauschmittel ist jedoch so heimtückisch, daß das Opfer schon auf dem Weg zur Trunksucht ist, bevor es die Gefahr überhaupt wittert. SGA 268.1

Einige, die man nie für wirklich betrunken halten würde, stehen ständig unter dem Einfluß milder Rauschmittel. Sie sind aufgekratzt, gleichzeitig aber labil und unausgeglichen. Eine Gefahr für sich selbst können sie nicht erkennen und gehen deshalb immer weiter, bis jede Grenze niedergerissen, jeder Grundsatz hinweggespült ist. Die stärksten Vorsätze sind untergraben, die ernsthaftesten Überlegungen reichen nicht aus, um das verdorbene Begehren unter der Kontrolle der Vernunft zu halten. SGA 268.2

Die Bibel billigt nirgendwo die Verwendung berauschenden Weins. Der Wein, den Christus bei der Hochzeit zu Kana aus Wasser gemacht hat, war der reine Saft der Trauben. Dies ist “der neue Wein, der in der Traube gefunden wird”, von dem die Bibel spricht, “verdirb ihn nicht, denn es ist ein Segen darin!” Jesaja 65,8. SGA 268.3

Es war Christus, der Israel im Alten Testament warnte: “Der Wein macht Spötter, und starkes Getränk macht wild; wer davon taumelt, wird niemals weise.” Sprüche 20,1. In seinem Plan für die Menschen war solch ein Getränk nicht vorgesehen. Satan verführt die Menschen zu einer Genußsucht, die den Verstand benebelt und die geistliche Wahrnehmung lähmt, aber Christus lehrt uns, diese zerstörerischen Sehnsüchte unter Kontrolle zu halten. Er würde den Menschen niemals mit etwas konfrontieren, das ihn in Versuchung führt. SGA 268.4

Sein ganzes Leben war ein Beispiel für die Wichtigkeit des Verzichtenkönnens. Es half ihm, die Macht der Begierde zu beherrschen, als er während der vierzigtägigen Fastenzeit in der Wüste an unserer Statt die härteste Prüfung erlitt, die Menschen ertragen konnten. Christus war es, der bestimmte, daß Johannes der Täufer weder Wein noch starkes Getränk trinken sollte. Die gleiche Enthaltsamkeit forderte er auch von der Frau Manoahs. Und Christus verstieß nicht gegen seine eigenen Grundsätze. SGA 268.5

Der unvergorene Wein, den er für die Hochzeitsgäste bereitete, war ein bekömmliches und erfrischendes Getränk. Dies ist auch der Wein, der von unserem Heiland und seinen Jüngern beim ersten Abendmahl verwendet wurde. Solch ein Wein sollte stets am Abendmahlstisch als ein Symbol des Blutes des Heilands gebraucht werden. Diese heilige Handlung soll die Seele erfrischen und höheres Leben spenden. Nichts darf damit in Zusammenhang stehen, was uns zum Schaden gereichen könnte. SGA 269.1

Wie können Christen im Lichte dessen, was die Bibel, die Natur und der Verstand hinsichtlich des Gebrauchs von Rauschmitteln lehren, sich damit beschäftigen, Hopfen zur Bierproduktion anzubauen oder Wein oder Apfelwein für den Verkauf zu produzieren? Wenn sie ihren Nächsten wie sich selbst lieben, wie können sie dann an der Herstellung von Getränken beteiligt sein, die ihm zur Falle werden? SGA 269.2