Auf den Spuren des großen Arztes

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Die Gewohnheit des Tabakkonsums

Tabak ist ein langsam wirkendes, heimtückisches, aber höchst bösartiges Gift. In welcher Form auch immer er konsumiert wird, macht er sich im Organismus bemerkbar; er ist um so gefährlicher, weil er langsam und zunächst kaum wahrnehmbar wirkt. Er regt die Nerven zuerst an und lähmt sie dann. Er schwächt und benebelt das Gehirn. Oft erregt er die Nerven intensiver als ein berauschendes Getränk. Er ist subtiler, und seine Wirkungen sind aus dem Organismus nur schwer zu eliminieren. Sein Konsum erweckt einen Durst nach alkoholischen Getränken und legt so in vielen Fällen den Grund zum regelmäßigen Alkoholkonsum. SGA 264.1

Der Gebrauch des Tabaks ist ungünstig, kostspielig, unreinlich, schädlich für den Konsumenten und eine Belästigung für seine Umgebung. Seine Anhänger sind überall anzutreffen. Man kann kaum durch eine Menschenmenge gehen, ohne daß einem irgendein Raucher seine vergiftete Atemluft ins Gesicht bläst. Es ist unangenehm und ungesund, sich in einem Eisenbahnwaggon oder einem Raum aufzuhalten, wo die Luft durch Alkohol- und Tabakdunst verpestet ist. Es ist schon schlimm genug, daß diese Menschen von ihrer Sucht nicht lassen wollen, aber wer gibt ihnen das Recht, die Luft zu verpesten, die andere atmen müssen? SGA 264.2

Unter Kindern und Jugendlichen richtet der Gebrauch von Tabak unsagbaren Schaden an. Die schädlichen Gewohnheiten vergangener Generationen wirken sich auf die Kinder und Jugendlichen von heute aus. Geistige Unfähigkeit, körperliche Schwäche, zerrüttete Nerven und unnatürliche Begierden werden als schlimmes Erbgut von Eltern auf ihre Kinder übertragen. Und wenn die Kinder den Gebrauch dieser Suchtmittel fortsetzen, vergrößern sie deren schädliche Auswirkungen. Hierin liegt zum großen Teil die Ursache für den körperlichen, geistigen und moralischen Verfall unserer Gesellschaft, der zu einem so großen Anlaß der Besorgnis wird. SGA 264.3

Häufig beginnen Jungen schon in einem sehr frühen Alter mit dem Konsum von Tabak. Die Abhängigkeit, die auf diese Weise entsteht, weil Körper und Geist für die Wirkungen dieser Droge besonders anfällig sind, untergräbt die körperlichen Kräfte, läßt den Leib verkümmern, stumpft den Geist ab und verdirbt die Sitten. SGA 264.4

Wie aber will man Kinder und Jugendliche von der Schädlichkeit einer Gewohnheit überzeugen, wenn Eltern, Lehrer und selbst Geistliche diesem Laster frönen? Schon kleine Jungen, kaum der Kindheit entwachsen, erwischt man häufig genug beim Ausprobieren. Wenn man sie darauf anspricht, sagen sie: “Mein Vater raucht auch.” Sie verweisen auf den Geistlichen oder den Lehrer und sagen: “Solch ein Mann raucht; warum soll es schädlich sein, wenn ich das gleiche tue?” Viele Mitarbeiter im Gesundheitsdienst sind Raucher. Wie sollen solche Menschen bei der Bekämpfung der Sucht Erfolg haben? SGA 265.1

Ich appelliere an diejenigen, die behaupten, an das Wort Gottes zu glauben und es zu befolgen: Könnt ihr als Christen einer Gewohnheit frönen, die euren Verstand lähmt und euch die Kraft raubt, die ewigen Wirklichkeiten richtig zu schätzen? Könnt ihr akzeptieren, Gott täglich etwas von dem Dienst vorzuenthalten, der ihm zusteht, und gleichzeitig euren Mitmenschen ein schlechtes Vorbild geben? SGA 265.2

Seid ihr euch der Verantwortung als Gottes Diener und für die Mittel in euren Händen bewußt? Wieviel vom Geld des Herrn verbraucht ihr für Tabak? Rechnet einmal aus, wieviel ihr während eures bisherigen Lebens dafür ausgegeben habt. In welchem Verhältnis steht der Betrag, den ihr für dieses Laster aufgewendet habt, zu dem, was ihr zur Hilfe für die Armen und zur Verbreitung des Evangeliums gegeben habt? SGA 265.3

Niemand braucht Tabak, aber unzählige Menschen kommen um wegen fehlender Mittel, die für den Tabakkonsum verschwendet werden. Habt ihr damit nicht die Güter des Herrn veruntreut? Habt ihr nicht euch selbst und euren Mitmenschen Schaden zugefügt? “Wisset ihr nicht, ... daß ihr nicht euer selbst seid? Denn ihr seid teuer erkauft; darum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.” (1.Korinther 6,19.20, Luther 1912)1 SGA 265.4