Auf den Spuren des großen Arztes

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Lüftung und Sonnenlicht

Beim Bau von Gebäuden, sowohl für öffentliche wie für Wohnzwecke, sollte darauf geachtet werden, Möglichkeiten für eine gute Durchlüftung und viel Lichteinstrahlung vorzusehen. In Kirchen und Schulen hat man diese Notwendigkeit oft nicht bedacht. Die mangelnde Belüftung ist für einen Großteil der Schläfrigkeit und Konzentrationsschwäche verantwortlich, die die Wirkung vieler Predigten zunichte und die Arbeit des Lehrers mühsam oder erfolglos machen. SGA 219.3

Soweit möglich, sollten alle Wohngebäude auf hochgelegenem oder gut drainiertem Boden plaziert werden. Dies sichert einen trockenen Standort und mindert die Gefahr, aufgrund von Feuchtigkeit und Schimmelpilzen zu erkranken. Diesen Aspekten wird oft zu wenig Beachtung geschenkt. Fortgesetzt angegriffene Gesundheit, ernsthafte Erkrankungen und viele Todesfälle resultieren aus der Feuchtigkeit und dem Malariarisiko niedrig liegender, schlecht entwässernder Baustandorte. SGA 219.4

Sorgt für eine gute Durchlüftung und reichlich Licht in jedem Raum des Hauses. Schlafzimmer sollten so gebaut werden, daß die Luft darin Tag und Nacht frei zirkulieren kann. Räume, die nicht täglich belüftet und dem Sonnenlicht ausgesetzt werden können, sind als Schlafzimmer ungeeignet. In vielen Ländern müssen Schlafräume außerdem mit Heizungen ausgestattet werden, damit sie bei kaltem oder feuchtem Wetter sorgfältig erwärmt oder getrocknet werden können. SGA 219.5

Das Gästezimmer sollte nicht schlechter ausgestattet sein als die ständig genutzten Zimmer. Wie die anderen Schlafräume muß es gut zu lüften sein, vom Sonnenlicht erreicht werden und außerdem mit einer Heizung ausgestattet sein, um die Feuchtigkeit zu entfernen, die sich in einem nicht ständig genutzten Raum immer ansammelt. Wer auch immer in einem Zimmer ohne Lichteinfall oder in einem Bett schläft, das nicht sorgfältig getrocknet und gelüftet worden ist, riskiert dadurch seine Gesundheit und oft sogar sein Leben. SGA 220.1

Beim Bauen treffen viele sehr sorgfältige Vorkehrungen für ihre Pflanzen und Blumen. Das vorgesehene Gewächshaus oder Blumenfenster ist warm und sonnig; denn ohne Wärme, Luft und Sonnenschein würden die Pflanzen nicht leben und gedeihen. Wenn nun diese Bedingungen für das Leben von Pflanzen nötig sind, um wieviel wichtiger sind sie dann für unsere eigene Gesundheit und die unserer Familien und Gäste! SGA 220.2

Wenn in unseren Heimen Gesundheit und Glück wohnen sollen, dürfen wir nicht in nebel- und dunstverhangene Niederungen bauen, sondern müssen unsere Häuser den lebenspendenden Kräften des Himmels frei zugänglich machen. Nehmt also die schweren Vorhänge ab, öffnet die Fenster und Rolläden, laßt keine Weinranken, wie schön sie auch aussehen mögen, die Fenster beschatten und pflanzt auch keine Bäume so nah ans Haus, daß sie das Sonnenlicht aussperren. SGA 220.3

Die Sonne mag die Vorhänge und Teppiche bleichen und die Bilderrahmen stumpf werden lassen — aber sie wird den Kindern gesunde rote Wangen geben. SGA 220.4

Wer für betagte Menschen zu sorgen hat, sollte daran denken, daß gerade sie warme, bequeme Räume benötigen. Die Lebenskraft schwindet mit fortschreitendem Alter und verringert so die Widerstandskraft gegen ungesunde Einflüsse; für alte Menschen ist es deshalb um so wichtiger, genügend Sonnenlicht und frische, saubere Luft zu haben. SGA 220.5