Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Sauberkeit und feines Betragen

Es tut mir oft weh, wenn ich das Haus Gottes betrete und sehe, daß Männer und Frauen unordentlich gekleidet sind. Wenn Herz und Charakter durch ihr äußeres Erscheinungsbild angezeigt werden, dann könnte an ihnen sicherlich nichts Himmlisches sein. Sie haben keine rechte Vorstellung von der Ordnung, der Sauberkeit und dem feinen Benehmen, das Gott von allen verlangt, die in seine Nähe treten, um ihn anzubeten. Welchen Eindruck macht wohl ein solches Benehmen auf Ungläubige und auf die Jugend, die scharf beobachtet und schnell bereit ist, Schlußfolgerungen zu ziehen? Sch2 180.1

Bei vielen verbinden sich mit dem Hause Gottes keine heiligeren Gedanken als mit dem allergewöhnlichsten Ort. Manche betreten das Haus Gottes mit dem Hut auf dem Kopf und in unsauberer und beschmutzter Kleidung. Sie machen sich nicht klar, daß sie Gott und heiligen Engeln begegnen wollen. Diesbezüglich sollte in allen unseren Gemeinden eine gründliche Änderung eintreten. Selbst Prediger bedürfen einer Hebung ihrer Vorstellungen, um hierin empfänglicher zu werden. Diese Seite des Werks ist zu wenig beachtet worden. Weil das Benehmen und das Äußere einen Mangel an Ehrfurcht verriet und auch die Andacht der Seele fehlte, hat Gott oftmals sein Antlitz von denen abgewandt, die sich versammelt hatten, um ihn anzubeten. Sch2 180.2

Alle sollten belehrt werden, sich nett, sauber und ordentlich zu kleiden, ohne jedoch einen äußeren Aufputz zu dulden, der sich im Heiligtum durchaus nicht schickt. Man sollte dort nicht seine Kleidung zur Schau stellen, das würde die Ehrfurcht beeinträchtigen. Oft zieht dieses oder jenes Kleidungsstück die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich, und so schleichen sich Gedanken ein, die keinen Raum in den Herzen der Anbeter finden sollten. Mittelpunkt des Denkens und Ziel der Anbetung soll Gott sein. Alles, was unser Denken von dem würdevollen und heiligen Gottesdienst ablenkt, ist eine Beleidigung für Gott. Das Prunken mit Schleifen und Bändern, mit Halskrausen und Federn, mit Schmuck aus Gold und Silber ist eine Art Götzendienst und schickt sich im heiligen Gottesdienst wirklich nicht, wo das Auge jedes Anbeters allein auf die Verherrlichung Gottes gerichtet sein sollte. Sch2 180.3

In allen Fragen der Kleidung sollten die Anweisungen der Bibel genau beachtet werden. Die Göttin der Mode hat die Herrschaft über die Welt errungen und schleicht sich häufig auch in die Gemeinde hinein. Die Gemeinde sollte das Wort Gottes als Richtschnur betrachten und die Eltern sich hierin von vernünftigen Gedanken leiten lassen. Wenn sie bei ihren Kindern die Neigung zu weltlicher Mode beobachten, sollten sie wie Abraham ihrem Hause entschiedene Befehle erteilen. Statt sie an die Welt zu binden, sollt ihr sie mit Gott verbinden. Niemand darf das Heiligtum Gottes durch auffällige Kleidung entehren. Dort weilt Gott mit seinen Engeln. Der Heilige Israels sprach durch seinen Apostel: “Ihr Schmuck soll nicht auswendig sein mit Haarflechten und Goldumhängen oder Kleideranlegen, sondern der verborgene Mensch des Herzens unverrückt mit sanften und stillem Geiste; das ist köstlich vor Gott.” 1.Petrus 3,3.4. Sch2 181.1