Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Während des Gottesdienstes

Der Prediger sollte mit ernster und würdiger Miene in das Gotteshaus eintreten. Wenn er das Sprechpult betritt, sollte er sich in stillem Gebet vor Gott beugen und Gott ernstlich um Beistand bitten. Welch einen Eindruck wird dies machen! Feierlicher Ernst wird über die Versammelten kommen. Ihr Prediger redet mit Gott, er befiehlt sich Gott an, ehe er es wagt, vor die Gemeinde zu treten. Ehrfurcht ruht auf allen, Gottes Engel kommen in dichteste Nähe. Mit dem Prediger sollte sich jeder in der Versammlung, der Gott fürchtet, mit gebeugtem Haupt in stillem Gebet vereinen, damit Gott die Versammlung durch seine Gegenwart ehren und der von menschlichen Lippen verkündigten Wahrheit Kraft verleihen möge. Sch2 174.1

Wird die Versammlung mit Gebet eröffnet, dann sollte sich jedes Knie in der Gegenwart des Heiligen beugen und sich jedes Herz in stiller Andacht zu Gott erheben. Die Gebete treuer Anbeter werden erhört, und die Predigt des Wortes wird wirkungsvoll sein. Die Gleichgültigkeit der Anbeter im Hause Gottes ist ein wesentlicher Grund, wenn die Predigt nicht mehr Gutes schafft. Das Lied ist eines der Mittel Gottes zur Rettung von Seelen, wenn es klar und deutlich von vielen Gliedern gesungen wird. Der ganze Gottesdienst sollte mit solchem Ernst und solcher Ehrfurcht durchgeführt werden, als wäre der Herr der Gemeinde sichtbar zugegen. Sch2 174.2

Bei der Verkündigung des Wortes sollt ihr, liebe Geschwister, daran denken, daß ihr durch seinen berufenen Diener der Stimme Gottes lauscht. Hört aufmerksam zu! Schlaft keinen Augenblick, ihr könntet so gerade die Worte verlieren, die ihr am nötigsten habt, Worte, deren Beachtung eure Füße davor bewahren würden, verkehrte Wege zu gehen. Satan und seine Engel sind bemüht, die Sinne zu lähmen, damit Warnung, Mahnung und Tadel nicht gehört werden, oder wenn sie gehört werden, dennoch das Herz nicht erreichen und das Leben nicht ändern. Bisweilen kann ein kleines Kind die Aufmerksamkeit der Hörer so sehr in Anspruch nehmen, daß der kostbare Same nicht auf guten Boden fällt und keine Frucht bringt. Manchmal haben junge Leute so wenig Ehrfurcht vor dem Hause Gottes und dem Gottesdienst, daß sie sich während der Predigt fortgesetzt unterhalten. Könnten sie sehen, wie die Engel Gottes auf sie herabblicken und ihr Tun aufzeichnen, dann wären sie mit Scham und Abscheu vor sich selbst erfüllt. Gott verlangt aufmerksame Hörer. Während die Leute schliefen, säte Satan sein Unkraut. Sch2 174.3