Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Gemeindeschulen sind nötig

Viele Familien, die um der Ausbildung ihrer Kinder willen dorthin ziehen, wo sich unsre großen Schulen befinden, erwiesen dem Meister einen besseren Dienst, wenn sie blieben, wo sie sind. Sie sollten ihre örtliche Gemeinde ermutigen, eine Gemeindeschule zu gründen, auf der die Kinder innerhalb der Grenzen des Gemeinwesens eine umfassende, praktische christliche Erziehung bekommen. Es wäre für ihre Kinder, sie selbst und für das Werk Gottes besser, wenn sie in den kleineren Gemeinden blieben, wo man ihre Hilfe braucht, statt in die größeren Gemeinden zu gehen, in denen sie ständig in Versuchung sind, in geistliche Untätigkeit zu fallen, weil man sie dort nicht braucht. Sch2 409.1

Wo es auch nur einige Sabbathalter gibt, sollten sich die Eltern zusammenschließen, um einen Platz für eine Tagesschule zu beschaffen, auf der ihre Kinder und jungen Leute unterrichtet werden können. Sie sollten einen christlichen Lehrer anstellen, der als ein geheiligter Missionar die Kinder dazu erzieht, dass auch sie Missionare werden. Wir sollten Lehrer anstellen, die eine gründliche Ausbildung in den üblichen Fächern erteilen, wobei die Bibel zur Grundlage und zum Leitfaden allen Studiums gemacht wird. Die Eltern sollten die geistliche Rüstung anlegen und durch ihr Beispiel die Kinder lehren, Missionare zu sein. Sie sollten wirken, solange es Tag ist, denn “es kommt die Nacht, da niemand wirken kann”. Johannes 9,4. Wenn sie ihre Kinder selbstlos und beharrlich lehren, Verantwortungen zu übernehmen, wird der Herr mit ihnen wirken. Sch2 409.2

Einige Familien von Sabbathaltern leben allein oder weit von andern Glaubensgeschwistern getrennt. Sie haben ihre Kinder mitunter in unsre Internate gebracht, wo ihnen Hilfe wurde, so dass sie ihren Lieben nach ihrer Heimkehr zum Segen gereichten. Manche aber können ihre Kinder nicht zur Erziehung von Hause wegschicken. Dann sollten sich die Eltern bemühen, einen vorbildlichen Religionslehrer zu beschäftigen, dem es ein Vergnügen ist, irgend etwas für den Meister zu tun, und der willens ist, einen Teil des Weinberges Gottes zu bebauen. Sch2 409.3

Die Eltern müssen mit dem Lehrer zusammenwirken und sich ernstlich um die Bekehrung ihrer Kinder mühen. Laßt sie danach streben, das geistliche Interesse im Heim frisch und gesund zu erhalten und ihre Kinder in der Erziehung und Belehrung des Herrn heranzubilden. Sie sollten einen Teil des Tages dem Studium widmen und gemeinsam mit ihren Kindern lernen. So können sie aus der Erziehungsstunde eine solche des Vergnügens und Nutzens machen, und ihr Vertrauen zu dieser Arbeit, bei der sie nach der Errettung ihrer Kinder trachten, wird wachsen. Die Eltern werden feststellen, dass auch sie schneller an Reife zunehmen, wenn sie lernen, mit ihren Kindern zu arbeiten. Der Unglaube wird schwinden, wenn sie sich dieser Arbeit demütig unterziehen. Glaube und Tätigkeit verleihen Sicherheit und Befriedigung, die Tag für Tag zunehmen, wenn sie in der Erkenntnis des Herrn zunehmen und Christus verkündigen. Ihre Gebete werden ernster, denn sie haben dann einen festumrissenen Gebetsgegenstand. Sch2 410.1

In einigen Ländern sind die Eltern gesetzlich gezwungen, ihre Kinder zur Schule zu schicken. In diesen Ländern sollten an Orten mit einer Gemeinde Schulen errichtet werden, wenn auch nur sechs Kinder sie besuchen können. Arbeite, als ob es um dein Leben ginge, wenn es gilt, Kinder davor zu retten, im befleckenden und verderblichen Einfluß der Welt unterzugehen. Sch2 410.2

Wir haben in dieser wichtigen Sache lange nicht unsre Pflicht getan. An vielen Orten sollten schon seit Jahren Schulen sein; dadurch hätte es dort Vertreter der Wahrheit gegeben, die das Werk des Herrn darstellten. Statt so viele große Gebäude an wenigen Orten zu vereinen, hätte man an vielen Orten Schulen errichten sollen. Sch2 410.3

Laßt diese Schulen unter weiser Führung beginnen, damit Kinder und Jugendliche der Gemeinden erzogen werden. Es ist eine schwere Beleidigung Gottes, dass wir in dieser Beziehung so nachlässig waren, da uns doch die Vorsehung so reichlich mit Mitteln versehen hat, mit denen wir arbeiten könnten. Wo wir in der Vergangenheit zu kurz gekommen sind, das zu tun, was wir für die Jugend und Kinder hätten tun sollen, laßt es uns bereuen und die Zeit auskaufen. Der Herr sagt: “Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden; und wenn sie gleich ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden. Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen.” Jesaja 1,18.19. Sch2 410.4