Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Das Kennzeichen der Bekenntnisschulen und ihrer Lehrer

Die auf unseren Bekenntnisschulen geleistete Arbeit sollte durch höchsten Rang gekennzeichnet sein. Jesus Christus, der Erneuerer, ist das einzige Heilmittel für eine falsche Erziehung. Die in seinem Wort enthaltenen Lehren sollten der Jugend immer in der anziehendsten Form vor Augen gestellt werden. Die Schulzucht muß die elterliche Erziehung ergänzen. Zu Hause und in der Schule sind Einfachheit und Frömmigkeit aufrechtzuerhalten. Es gibt Männer und Frauen, die befähigt sind, für diese kleinen Schulen zu arbeiten, die aber nicht in der Lage sind, vorteilhaft auf den größeren Schulen zu wirken. Wenn sie die Lehren der Schrift in die Tat umsetzen, erhalten sie selbst eine Erziehung von höchstem Wert. Sch2 411.1

Wir sollten die Lehrer mit jeder möglichen Vorsicht auswählen und wissen, dass dies genau so bedeutsam ist wie die Auswahl von Menschen für das Predigtamt. Weise Männer, die Menschenkenntnis besitzen, sollten die Auswahl treffen; denn die besten Begabungen, die wir auftreiben können, werden benötigt, um die Jugend zu erziehen und zu bilden und die vielen Zweige der Arbeit erfolgreich zu betreiben, die von den Lehrern auf unseren Gemeinschaftsschulen versehen werden müssen. Niemand mit niederem oder engem Geist sollte eine dieser Schulen leiten. Gebt den Kindern keine jungen und unerfahrenen Lehrkräfte, die nichts von Verwaltung verstehen, denn ihre Bemühungen führen zur Auflösung. Ordnung ist des Himmels erstes Gesetz, und jede Schule sollte in dieser Hinsicht ein Muster des Himmels sein. Sch2 411.2

Lehrer, die stolz und lieblos sind, über unsre Kleinen zu setzen, ist gottlos. Ein Lehrer dieses Gepräges wird denen großen Schaden antun, die in schneller Charakterentwicklung begriffen sind. Sind die Lehrer Gott nicht untertan, haben sie keine Liebe zu den ihnen anvertrauten Kindern, oder sind sie parteiisch zugunsten derer, die ihrer Neigung entsprechen, und gleichgültig jenen gegenüber, die weniger anziehend wirken oder unruhig und nervös sind, dann sollte man sie nicht anstellen; denn das Ergebnis ihrer Arbeit wird darin bestehen, dass Seelen für Christus verlorengehen. Sch2 411.3

Besonders für Kinder braucht man Lehrkräfte, die ruhig und freundlich sind, die Nachsicht und Liebe gerade für die zeigen, die sie am meisten brauchen. Jesus liebte die Kinder; er betrachtete sie als jüngere Mitglieder der Familie Gottes. Er behandelte sie stets freundlich und achtungsvoll, und die Lehrer sollen seinem Vorbild folgen. Sie sollten den wahren Missionsgeist haben, sollen doch die Kinder zu Missionaren erzogen werden. Sie müssen wissen, dass der Herr ihnen die Seelen der Kinder und der Jugend als ein feierliches Vermächtnis anvertraut hat. Sch2 412.1

Unsre Gemeindeschulen benötigen Lehrer mit hohen sittlichen Eigenschaften, Lehrer, denen man vertrauen kann, die gesund im Glauben sind, Feingefühl und Geduld aufweisen, deren Wandel im Himmel ist und die jeden bösen Schein meiden. In ihrer Arbeit wird es auch Wolken geben. Wolken und Dunkelheit, Stürme und Gewitter kommen auf, Vorurteile seitens der Eltern, die falsche Vorstellungen von den Charakteren haben, die ihre Kinder entwickeln sollen, begegnen ihnen; denn es gibt viele, die an die Schrift zu glauben behaupten, während sie deren Grundsätze nicht ins Familienleben einführen. Lernen die Lehrer beständig in Christi Schule, werden sie sich von diesen Umständen niemals unterkriegen lassen. Sch2 412.2

Laßt die Eltern den Herrn mit großem Ernst suchen, damit sie nicht Steine des Anstoßes auf dem Wege ihrer Kinder sind. Mögen Neid und Eifersucht aus dem Herzen verbannt sein, damit der Friede Christi komme und die Gemeindeglieder in treuer, christlicher Gemeinschaft vereinige. Schließt die Fenster der Seele vor dem ansteckenden Sumpffieber der Welt; öffnet sie zum Himmel hin, damit sie die heilenden Strahlen des Sonnenscheins der Gerechtigkeit Christi einlassen. Sch2 412.3

Solange der Geist der Kritik und des Argwohns nicht aus den Herzen verbannt ist, kann der Herr nicht für die Gemeinde tun, was er gerne für sie tun möchte, indem er den Weg zur Errichtung von Schulen eröffnet; solange keine Einigkeit herrscht, wird er sich denen nicht nahen, denen er Mittel und Fähigkeiten anvertraut hat, dieses Werk voranzutreiben. Die Eltern müssen dadurch einen höheren sittlichen Stand erreichen, dass sie auf dem Wege des Herrn bleiben und rechtschaffen sind. Nur so können sie Lichtträger sein. Geist und Wesen müssen sich völlig wandeln. Ein Geist der Uneinigkeit, den einige wenige in ihren Herzen hegen, wird sich andern mitteilen und den Einfluß zum Guten, der durch die Schule ausgeübt würde, zunichte machen. Wenn Eltern nicht bereit und darauf bedacht sind, mit dem Lehrer für die Rettung ihrer Kinder zusammenzuarbeiten, sind sie nicht darauf vorbereitet, dass eine Schule unter ihnen eingerichtet wird. Sch2 412.4