Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Pflicht zur Arbeit

Dein Glaube macht es dir ebenso zur Pflicht, an den sechs Arbeitstagen deine Zeit auszunutzen wie am Sabbat den Gottesdienst zu besuchen. Du arbeitest nicht fleißig. Du läßt Stunden, Tage und sogar Wochen vergehen, ohne etwas fertigzubringen. Die beste Predigt, die du der Welt halten könntest, wäre eine entschiedene Neugestaltung deines Lebens, in dem du für den Unterhalt deiner eigenen Familie aufkommst. Der Apostel sagt: “So aber jemand die Seinen, sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet und ist ärger denn ein Heide.” 1.Timotheus 5,8. Sch2 38.1

Du bringst Schande auf das Werk, weil du an einem Ort wohnst, wo du eine Zeitlang der Trägheit frönst und dann zum Unterhalt deiner Familie Schulden machen mußt. Dir ist durchaus nicht immer darum zu tun, diese deine eindeutigen Schulden zu begleichen. Statt dessen ziehst du an einen anderen Ort. Das aber ist Betrug an deinen Nachbarn. Die Welt hat ein Recht darauf, von den bekenntlichen Bibelchristen unbedingte Lauterkeit zu erwarten. Durch die Gleichgültigkeit eines einzigen bei der Bezahlung seiner Schulden geraten alle unsere Gemeindeglieder in den Verdacht der Unzuverlässigkeit. Sch2 38.2

“Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.” Matthäus 7,12. Das bezieht sich ebenso auf solche, die mit ihren Händen arbeiten müssen, wie auf solche, die etwas zu verschenken haben. Gott hat dir Kraft und Geschicklichkeit gegeben, aber du hast sie nicht benutzt, obwohl deine Stärke bei weitem ausreicht, deine Familie zu ernähren. Steh früh am Morgen auf; falls es sein muß, wenn die Sterne noch am Himmel stehen. Mach dir Pläne für deine Arbeit und führe sie wirklich durch. Erfülle jedes Versprechen, es sei denn, Krankheit wirft dich nieder. Es ist besser, du verzichtest auf Nahrung und Schlaf, als daß du anderen das vorenthältst, was ihnen von Rechts wegen zukommt. Sch2 38.3

Der Aufstieg zum Erfolg wird nicht ohne Anstrengung errungen. Niemand darf erwarten, ohne Mühe zum Erfolge zu kommen, sei es in geistlichen oder irdischen Dingen. Die Schnellen gewinnen nicht immer das Wettrennen noch die Starken die Schlacht, doch der Träge wird gewiß arm. Prediger 9,11; Sprüche 10,4. Die Beharrlichen und Fleißigen sind nicht nur selbst glücklich, sondern sie tragen weitgehend zum Glück anderer bei. Wohlhabenheit und Bequemlichkeit werden nur durch ernsten Fleiß erlangt. Pharao zeigte, wie hoch er diese Eigenschaft schätzte, als er zu Joseph sagte: “So du weißt, daß Leute unter ihnen (Josephs Brüdern) sind, die tüchtig sind, so setze sie über mein Vieh.” 1.Mose 47,6. Sch2 38.4

Es gibt keine Entschuldigung für Bruder X., es sei denn, unwiderstehlicher Hang zur Bequemlichkeit und Unfähigkeit, zu planen und sich an die Arbeit zu machen, wären eine Entschuldigung. Es wäre das beste für ihn, er gäbe seine Selbständigkeit auf und nähme Arbeit bei einem anderen, der für ihn plante. Er ist so lange ein sorgloser, schlaffer Herr seiner selbst gewesen, daß er nur wenig fertigbringt, und außerdem gibt er seinen Kindern ein schlechtes Beispiel. Sie zeigen seine Wesensart. Sie lassen ihre Mutter die Lasten tragen. Fordert man sie zu einer Arbeit auf, dann sind sie wohl dazu bereit. Aber sie denken nicht daran, sich um notwendige Dinge zu kümmern und sie von selbst zu tun, wie man das von allen Kindern erwarten kann. Sch2 39.1