Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Kapitel 31: “Euer vernünftiger Gottesdienst”*

“... daß ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst.” Römer 12,1. In der Zeit des alten Volkes Israel prüften die Priester kritisch jedes Opfertier, das zur Opferung gebracht wurde. Wenn sie irgendeinen Fehler fanden, wurde das Tier zurückgewiesen; denn der Herr hatte befohlen, daß das Opfer “ohne Fehl” sein sollte. Wir sollen Gott unseren Leib als lebendiges Opfer darbringen; sollten wir nicht danach trachten, dieses Opfer so fehlerfrei wie möglich zu machen? Gott hat uns jede notwendige Unterweisung zu unserem leiblichen, geistigen und sittlichen Wohl gegeben. Es ist die Pflicht eines jeden von uns, unsere Lebensgewohnheiten bis in jede Einzelheit auf den göttlichen Maßstab auszurichten. Wird dem Herrn etwas Geringeres als das beste Opfer wohlgefallen? “Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen.” Matthäus 22,37; Markus 12,30; Lukas 10,27. Wenn ihr ihn wirklich von ganzem Herzen liebt, wird es euer Verlangen sein, ihm den besten Dienst eures Lebens zu geben. Dann werdet ihr bemüht sein, jede Regung eures Lebens mit den Gesetzen in Übereinstimmung zu bringen, die eure Fähigkeit stärken, seinen Willen zu tun. Sch2 192.1

Jede Fähigkeit unseres Wesens wurde uns dazu verliehen, damit wir unserem Schöpfer einen willkommenen Gottesdienst darbringen können. Als wir durch die Sünde die Gaben Gottes verderbten und unsere Kräfte an den Fürsten der Finsternis verkauften, bezahlte Christus für uns durch sein eigenes teures Blut das Lösegeld. “Er ist darum für alle gestorben, auf daß die, so da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist.” 2.Korinther 5,15. Ihr dürft nicht den Gewohnheiten der Welt folgen. “Stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes.” Römer 12,2. Sch2 192.2

Wir sollten uns einfach und bescheiden kleiden, ohne der jeweiligen Mode zu folgen, zu jeder Zeit einfache und gesunde Kost auf den Tisch bringen, jeden Luxus und jede Ausschweifung meiden, unsre Häuser geschmackvoll und schlicht bauen und einrichten. — Darin fände die heiligende Kraft der Wahrheit einen sichtbaren Ausdruck und übte einen beredten Einfluß auf Ungläubige aus. Aber solange wir es in dieser Hinsicht der Welt gleichtun oder in manchen Fällen ganz offensichtlich die Welt an Luxus noch zu übertreffen suchen, wird die Verkündigung der Wahrheit nur geringe oder gar keine Wirkung haben. Wer wird der ernsten Wahrheit für diese Zeit Glauben schenken, wenn diejenigen, die sich bereits zu ihr bekennen, ihrem Glauben durch ihre Werke zuwiderhandeln? Nicht Gott, sondern unsere eigene Anpassung an die Gewohnheiten und das Treiben der Welt hat vor uns die Fenster des Himmels verschlossen. Testimonies for the Church V, 206 (1882). Sch2 192.3