Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

28/237

Rat an das Ehepaar L.

Lieber Bruder, liebe Schwester L.!

Kürzlich sah ich in einem Nachtgesicht Dinge, die ich Euch mitteilen muß. Mir wurde gezeigt, daß Ihr bei Eurem Studium der Bibel und der Zeugnisse zu falschen Schlußfolgerungen gekommen seid. Wenn Ihr so weitermacht, wird großer Schaden entstehen. Ihr bildet Euch ein, von Gott dazu berufen zu sein, Dämonen auszutreiben. In Wirklichkeit sind durch Euren Einfluß Menschen erst dazu verleitet worden, sich für dämonisch besessen zu halten. Und Ihr genießt es, daß Menschen nun glauben, nur Ihr könntet ihnen helfen. FG2 45.1

Deine Frau führt sich beim Sprechen und Singen und in ihren Bewegungen so auf, wie es nicht mit dem Wirken des Heiligen Geistes vereinbar ist. Sie gibt den Anstoß dazu, daß sich auch in anderen Gemeinden Unnüchternheit und Fanatismus breitmachen. FG2 45.2

Mein Bruder, meine Schwester, hört auf meinen Rat: Laßt Euch nicht weiter von falschen Vorstellungen leiten. In dem, was Ihr sagt und tut, ist viel Selbstgefälligkeit zu entdecken. Das wird Satan ganz gewiß zum Schaden der Gemeinde ausnutzen. Es ist höchste Zeit, daß Euch Einhalt geboten wird. Wenn Ihr wirklich eine Botschaft von Gott für die Gemeinde empfangen hättet, würdet Ihr sie in Demut weitergeben und nicht so, als stündet Ihr auf einer Theaterbühne. FG2 45.3

Wem wirklich am geistlichen Wohl seiner Mitmenschen gelegen ist, der wird alles vermeiden, was seinen Dienst in Mißkredit bringen könnte. Wir sollen die Menschen nicht zu Fanatikern machen, sondern zu Jüngern Jesu. Ihr bringt nicht nur Eure eigenen Seelen in Gefahr, sondern die vieler aufrichtig Suchender. Ihr benutzt die kostbaren Worte Christi und die Zeugnisse, die er seiner Gemeinde gegeben hat, zu Unrecht als Legitimation für Eure fragwürdigen Botschaften und Euer falsches Handeln. Damit betrügt Ihr Euch und andere. Das macht die Aufgabe der Gemeinde, die Menschen mit Gottes letzter Warnungsbotschaft zu erreichen, um ein Vielfaches schwerer. Brief 358a, 1908. FG2 45.4