Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Die Krise im Zusammenhang mit den Sonntagsgesetzen

Während der Nacht zogen vor meinem geistigen Auge alle Beweise vorüber, die unsere Glaubensüberzeugung untermauern. Wir müssen aber leider auch feststellen, daß die irreführenden Kräfte immer stärker werden. Es sieht so aus, als würde die Welt darauf zusteuern, per Gesetz einen falschen Sabbat einzuführen und zum Prüfstein für alle zu machen. Wir werden bald erleben müssen, daß der göttliche Ruhetag mit Füßen getreten wird, während man den falschen Sabbat auf den Leuchter hebt. Ein Sonntagsgesetz würde für alle, die am biblischen Sabbat festhalten, einschneidende Folgen haben und in der Verfolgung des Volkes Gottes gipfeln. Das sollte uns aber nicht in Angst stürzen, denn Gottes treue Diener brauchen den Ausgang dieser Auseinandersetzung nicht zu fürchten. Wer sich am Leben Jesu orientiert und in Übereinstimmung mit Gottes Willen lebt, wird das ewige Leben geschenkt bekommen. FG2 385.3

Das bedeutet allerdings, daß wir Gott jetzt schon freie Hand geben, unseren Charakter dem Vorbild Jesu gemäß zu verändern. Niemand kann Gott gefallen, der nicht bestrebt ist, seinem Glauben entsprechend zu leben. Es liegt an uns, was aus dem Glauben wird, den Gott uns geschenkt hat. Nur aus echtem Glauben erwächst die Kraft, die allen Prüfungen und Anfechtungen standhalten kann. Das ist Gottes Geschenk an sein Volk. The Review and Herald, 30. September 1909. FG2 386.1

Niemals war für gläubige Menschen echte Freundlichkeit und von Herzen kommende Höflichkeit nötiger als in unserer Zeit. Es könnte nötig werden, daß wir uns an gesetzgebende Gruppierungen wenden müssen, um für das Recht einzutreten, unseren Glauben ungehindert ausüben zu dürfen. Gott will offenbar, daß seine heiligen Forderungen auf diese Weise bis vor die Regierenden gebracht werden. Wenn wir zu solch einem Zeugnis gefordert sind, dürfen wir ihnen gegenüber keine bitteren Gefühle hegen. Deshalb sollten wir um die Kraft zu solch einer Haltung bitten. Nur Gott kann die hereinbrechenden “Winde” noch so lange zurückhalten, bis seine Knechte “versiegelt sind an ihren Stirnen”. The Review and Herald, 11. Februar 1904. FG2 386.2