Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Kapitel 47: Vorbereitung auf die Endzeitereignisse1

Brüder und Schwestern, ich wende mich an euch als Siebenten-Tags-Adventisten und bitte euch, diesem Namen entsprechend zu leben. Ich sehe die Gefahr heraufziehen, daß der Geist, in dem die Adventbotschaft ursprünglich weitergetragen worden ist, verlorengeht ... FG2 377.1

Gottes Volk darf sich nicht von den Anschauungen und Gepflogenheiten der Welt leiten lassen. Hört, was der Heiland zu seinen Jüngern sagte: “Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.” Johannes 14,16.17. “Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, daß wir Gottes Kinder heißen sollen — und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht.” 1.Johannes 3,1. FG2 377.2

Gott sagt in seinem Wort unmißverständlich, daß die Welt sein Gesetz verachten und mit Füßen treten wird. Das wird dazu führen, daß die Bosheit ins Unermeßliche wächst. Teile der protestantischen Welt werden sich mit dem “Menschen der Sünde” verbünden; zwischen Kirche und Welt wird es zu einer unseligen Interessengemeinschaft kommen. FG2 377.3

Das wird die Menschheit in eine schreckliche Krise stürzen. Laut biblischer Aussage wird das Papsttum mit allen Mitteln versuchen, seine frühere Vorherrschaft wiederzugewinnen. Dabei kann es sich wohlwollender Unterstützung und weitreichender Zugeständnisse bestimmter protestantischer Kreise gewiß sein. In dieser Zeit werden erneut Verfolgungen ausbrechen. Dann wird nur derjenige bestehen, der sich zu Gottes Wahrheit hält und die Kraft des Allmächtigen in Anspruch nimmt. Die Wahrheit kann aber nur erkennen, wer sich zum Teilhaber der göttlichen Natur machen läßt. Wir brauchen beim Forschen in Gottes Wort mehr als unsere eigene Weisheit. Wer der Heiligen Schrift demütig sein Herz öffnet, wird erleben, daß sich der Herr schützend vor ihn stellt, wenn die antigöttlichen Mächte ihn zu vernichten drohen. FG2 377.4

Ich weiß, daß es nicht leicht ist, vom Anfang bis zum Ende in der gleichen ungebrochenen Glaubenszuversicht zu leben. Bald werden wir eine Menge Schwierigkeiten bekommen, weil Satan unentwegt versucht, seinen Geist in die Gemeinde hineinzutragen, ohne daß wir es recht merken. Weil wir bisher nicht unter Verfolgung zu leiden hatten, haben sich der Gemeinde auch viele angeschlossen, deren Christsein zwar vom Augenschein her nicht in Frage gestellt werden kann. Wenn es aber zu Verfolgungen kommen sollte, werden sie sich von uns trennen und zu ihrem früheren Glauben zurückkehren. Satan stellt sich mit seinen Verführungen auf jeden einzelnen ein und legt dementsprechend seine Schlingen. Wenn die Zeit kommt, in der Gottes Gesetz als nicht mehr verbindlich angesehen wird, brechen über die Gemeinde schwere Prüfungen herein. Mehr Christen, als wir heute für möglich halten, werden sich verführerischen Geistern öffnen und dämonischen Anschauungen glauben. Viele werden aus den kommenden Schwierigkeiten nicht gestärkt hervorgehen, sondern es wird sich zeigen, daß sie nie lebendige Reben am Weinstock waren. Weil sie keine Frucht getragen haben, wird der Weingärtner sie vom Weinstock abschneiden. FG2 378.1

Die Gehorsamen werden bleiben

Wie wird sich die Ablehnung des Gesetzes Gottes auf die Gerechtfertigten auswirken, die Gott gehorchen wollen? Wird die Flut des Bösen auch sie erfassen und unwiderstehlich mitreißen? Wird des Herrn Volk, dem die Gebote Gottes verbindlicher Maßstab sind, vom Weg der Treue abweichen, weil so viele zu den Fahnen des Fürsten der Finsternis überlaufen? Niemals! Keiner von denen, die in der Gemeinschaft mit Christus bleiben, wird versagen oder gar fallen. Der Gehorsam Gott gegenüber wird sie davor bewahren, sich irdischen Autoritäten zu beugen. Während viele dem äußeren Druck nachgeben und die Wahrheit verleugnen, werden die Treuen an Gottes unveränderlicher Wahrheit festhalten. In dieser Zeit müssen wir nicht selbst nach dem richtigen Weg suchen, sondern dürfen uns ganz auf den verlassen, der uns auf sicherem Pfad führt. Wir müssen uns nur demütigen Herzens dem Wort Gottes öffnen, unseren himmlischen Vater um Rat bitten und bereit sein, unseren Willen dem seinen unterzuordnen. Laßt uns daran denken: Ohne Gott können wir nichts tun. FG2 378.2

Wir haben allen Grund, den göttlichen Ruhetag hoch zu schätzen und für ihn einzutreten; er ist das Kennzeichen, das Gottes Volk von der Welt unterscheidet. Die Tatsache, daß gerade dem vierten Gebot keine Beachtung mehr geschenkt wird, sollte uns dazu Anlaß sein, es um so mehr zu ehren. In einer Zeit, in der Gottes Wort und Wille mißachtet werden, braucht die Welt Menschen, wie Kaleb einer war, der sich gegen die Meinung der Mehrheit in Israel zu Gottes Verheißungen bekannte. Die Kundschafter hatten schon die Steine in der Hand, mit denen sie Kaleb töten wollten. Ihre Beurteilung der Lage war falsch! Aber dadurch ließ Kaleb sich nicht beirren. Er hatte eine Botschaft von Gott weiterzugeben, und davon ließ er sich nicht abbringen. FG2 379.1

Dieser gleiche Geist wird sich auch heute bei denen zeigen, die Gott treu bleiben. In den Psalmen heißt es: “Es ist Zeit, daß der Herr handelt; sie haben dein Gesetz zerbrochen. Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und Feingold.” Psalm 119,126.127. FG2 379.2

Wer so eng mit Christus verbunden ist, daß der Herr in seinem Herzen wohnt, wird die Erfahrung machen, daß seine Liebe zu Gottes Geboten um so stärker wächst, je mehr die Menschen um ihn herum sich dem Willen Gottes verschließen. In dem Maße, wie die allgemeine Christenheit vom vierten Gebot abrückt, sind wir verpflichtet, die Menschen in Wort und Schrift auf den wahren Sabbat aufmerksam zu machen. Wir wollen mutig für Gottes Willen eintreten und unsere Glaubensüberzeugung wie ein Banner hochhalten, das als Inschrift die Botschaft der drei Engel, den Gehorsam und den Glauben Jesu trägt. FG2 379.3

Keine Zugeständnisse an das Geheimnis der Bosheit

Wer Gottes Willen kennt, darf die Mächte der Finsternis nicht dadurch unterstützen, daß er die Wahrheit verschweigt. Im Gegenteil, er sollte unermüdlich auf drohende Gefahren hinweisen. Erziehung und Ausbildung in unseren Gemeinden sollten darauf hinwirken, daß unsere jungen Leute und die Kinder begreifen, daß es keine Zugeständnisse an die Macht des Bösen geben darf. Bereitet sie darauf vor, daß es in der Auseinandersetzung mit dieser Macht auch um Leib und Leben gehen kann. Aber selbst wenn wir unnachgiebig für die Wahrheit eintreten, muß unser Verhalten vom Geist und Wesen Christi her geprägt sein. Ich will nicht sagen, daß Wohlstand, Anerkennung, ein behagliches Heim und manches andere keine Bedeutung hätten, aber das ist nicht die Hauptsache. Es geht immer und zuerst um die Wahrheit —, sie darf nicht verschwiegen oder verleugnet, sondern muß freimütig verkündigt werden ... FG2 380.1

Gott hat es zugelassen, daß der Feind der Wahrheit sich mit geballter Kraft gegen das vierte Gebot wendet. Das wird aber auch dazu führen, daß die Menschen auf etwas aufmerksam werden, was vor dem Kommen Jesu eine Art Prüfstein sein wird. All das wird dazu beitragen, daß der Weg für die vollmächtige Verkündigung der Engelsbotschaften geebnet wird. FG2 380.2

Wer an die Wahrheit glaubt, darf jetzt nicht nachlässig werden oder gar schweigen. Wir sollten vielmehr im Gebet die Verbindung mit dem Thron der Gnade suchen und uns auf die Verheißung stützen: “Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn.” Johannes 14,13. Wir leben in einer gefahrvollen Zeit. Wenn man in unserem Land, das sich seiner freiheitlichen Verfassung und seiner Unabhängigkeit rühmt, beginnt, die religiöse Freiheit gesetzlich einzuschränken, dann sollten wir uns ganz auf Jesu Zusage stützen. Das wird uns Mut machen und die Kraft vermitteln, Zeiten der Not und der persönlichen Gefährdung durchzustehen und Gottes Bewahrung ganz bewußt zu erleben. FG2 380.3

Gerade im Vorfeld der zu erwartenden Bedrängnis und Trübsal sollten wir die Hände nicht untätig in den Schoß legen, sondern das Übel so weit wie möglich abzuwenden versuchen. Dazu bedarf es unserer vereinten Gebete und des gemeinsamen, überlegten Handelns nach dem Motto: Betet und arbeitet — arbeitet und betet! Aber selbst wenn wir kompromißlos für die Sache der Wahrheit eintreten, darf unser Verhalten nicht aggressiv sein, sondern sollte Herzensbildung erkennen lassen. Niemand hat das Recht, Andersgläubige oder andere Kirchen herabzusetzen, zu verunglimpfen oder gar böswillig anzugreifen. Das kann nicht unser Stil der geistlichen Auseinandersetzung sein, weil es auch nicht der Stil Jesu war. Gewiß, wer für die Wahrheit eintritt, muß seinen Standpunkt unmißverständlich klar machen, aber dabei sollte immer spürbar bleiben, daß der Heilige Geist die treibende Kraft ist ... FG2 380.4

Kein Zusammengehen mit der Welt

Kompromißbereitschaft gegenüber denen, die Gottes Gebote mißachten und verändern, kann es nicht geben. Es wäre auch fehl am Platz, uns von ihrem Rat abhängig zu machen. Wir wollen und können unsere Erkenntnis und unseren Standpunkt nicht verleugnen, nur um den Großen oder Einflußreichen in dieser Welt zu gefallen. Es kann sein, daß denen daran liegt, uns für ihre Pläne und Ziele zu gewinnen, aber das würde nur dem Feind Gottes nützen. “Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dieses Volk Verschwörung nennt, und vor dem, was sie fürchten, fürchtet euch nicht und laßt euch nicht grauen, sondern verschwört euch mit dem Herrn Zebaoth ...” Jesaja 8,12.13. Entschieden zu dem stehen, was der Herr uns als Wahrheit offenbart hat, heißt aber nicht, Streit zu suchen oder andere ihrer Überzeugung wegen zu verletzen. Andererseits haben wir bei allem, was gesagt oder geschrieben wird, nicht zuerst danach zu fragen, was die anderen am liebsten hören möchten. Es muß immer deutlich werden, daß wir eine feste Überzeugung haben: “Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt ... Um so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.” 2.Petrus 1,16.19. FG2 381.1

Paulus schrieb: “Denn weil die Welt, umgeben von der Weisheit Gottes, Gott durch ihre Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die daran glauben.” 1.Korinther 1,21. Gott möchte allen zu der Erkenntnis verhelfen, daß menschliche Weisheit und Erkenntnisfähigkeit nicht ausreichen, um Gott und seine Wahrheit zu erkennen. In der Menschwerdung Jesu wurde diese Absicht greifbar deutlich. Christus zeigte nicht nur die Grenzen menschlicher Weisheit, sondern ließ auch erkennen, wie schnell unsere Weisheit, auf die wir uns soviel einbilden, zur Torheit werden kann. Sie ist untauglich, wenn es darum geht, Gott, sein Wesen und seinen Willen zu erkennen. Wenn es der Herr zugelassen hat, daß sich in unseren Tagen der Irrtum über die Wahrheit erhebt, dann gewiß in der Absicht, vor aller Welt kundzumachen, daß am Ende doch die Wahrheit über den Irrtum triumphieren wird. FG2 381.2

Auch im Blick auf seine Gemeinde hat Gott mitunter schwere Krisen heraufziehen lassen, damit die Gläubigen merken, daß letzte Hilfe nur bei ihm zu finden ist. Wenn die Gemeinde dann im Gebet ihr ganzes Vertrauen auf Gott setzte und ihm unter allen Umständen treu bleiben wollte, hat er eingegriffen und seine Verheißung erfüllt: “Dann wirst du rufen, und der Herr wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich.” Jesaja 58,9. Mitunter wartet Gott mit seinem Eingreifen sehr lange, aber wenn die Not am höchsten ist, streckt er seinen Arm zur Befreiung seines Volkes aus. Sein “Warten” ist oft nötig, damit wir unmißverständlich erkennen, wie wenig menschliches Vermögen in solchen Situationen helfen kann und wie sehr wir auf die Hand des Herrn angewiesen sind. Das macht uns demütig und dankbar zugleich. Schließlich werden sogar diejenigen, die uns um unseres Glaubens willen verfolgen, erkennen müssen, daß Gott auf der Seite seiner Gemeinde steht und ihr Geschick wendet. FG2 382.1

Gebet, Glaube, Gottvertrauen

Wenn die Schatten satanischer Angriffe auf die Gemeinde fallen, sind drei Dinge unerläßlich: anhaltendes Gebet, kindlicher Glaube und unerschütterliches Gottvertrauen. Gott freut sich, wenn seine Kinder sich gerade in Zeiten wachsender Bosheit ganz von ihm abhängig machen. Er hat doch verheißen, daß er seine Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, aus der Not herausreißen wird. Es mag sein, daß man lange Zeit von seinem Eingreifen nichts sieht, aber der Herr hält, was er verspricht. FG2 382.2

Manche Menschen ziehen aus der Tatsache, daß Gott nicht immer sofort eingreift, falsche Schlüsse und mißbrauchen seine Geduld. Aber irgendwann erreicht jede Bosheit einen Punkt, an dem Gott nicht mehr zusieht. Das ist dann allerdings schrecklich: “Der Herr ist geduldig und von großer Kraft, vor dem niemand unschuldig ist. Er ist der Herr, dessen Weg in Wetter und Sturm ist; Wolken sind der Staub unter seinen Füßen ... Die Berge erzittern vor ihm, und die Hügel zergehen; das Erdreich bebt vor ihm, der Erdkreis und alle, die darauf wohnen. Wer kann vor seinem Zorn bestehen, und wer kann vor seinem Grimm bleiben?” Nahum 1,3.5.6. FG2 383.1

Gottes Langmut ist erstaunlich, zumal dadurch andere seiner Wesenszüge scheinbar in den Hintergrund gedrängt werden. Aber Gott wird eingreifen. Jahrhundert auf Jahrhundert haben die Menschen Berge an Verworfenheit und Bosheit aufgehäuft. Wenn das Maß voll und der Tag des Zornes Gottes gekommen ist, wird der Herr tun, was er eigentlich nicht will: er wird unnachsichtig Gericht halten. An diesem Tag wird es keine Gnade mehr geben, die Erde wird vollständig verwüstet werden. FG2 383.2

Das Maß an Schuld wird voll sein, wenn die Regierenden des Landes sich im Sinne Satans auf die Seite des Menschen der Bosheit stellen. Damit läuten sie selbst den Anfang vom Ende ein. FG2 383.3

Bis dahin ist Gottes Volk dazu bestimmt, aufgerissene Lücken zu schließen und das wieder aufzurichten, was Gott seit alters her zum Schutz bestimmt hatte. Mächtige Engelwesen warten nur darauf, daß der Herr ihnen befiehlt, sich mit den Gläubigen zu verbünden. Wenn die Lage sich allerdings so zuspitzt, daß der Sieg des Bösen sicher zu sein scheint, wird der Herr selbst eingreifen und seinem Volk beistehen. FG2 383.4

Jetzt ist es an der Zeit, daß sich alle, die treu zur Wahrheit stehen, aufmachen und ihr Licht leuchten lassen; denn die Herrlichkeit des Herrn ist über ihnen aufgegangen. Es ist nicht die Zeit, die Fahne unseres Glaubens ängstlich zu verstecken oder gar die Sache des Herrn zu verraten. Wir sollten vielmehr die Waffen für den geistlichen Kampf ergreifen und hellwach sein, wie früher die Wächter auf den Mauern Zions, die nach dem Feind Ausschau hielten. FG2 383.5

Bei all dem bin ich froh darüber, daß sich unsere Gedanken nicht angstgeschüttelt mit all dem Schrecklichen befassen müssen, was in der Zukunft über Gottes Volk hereinzubrechen droht, sondern daß unsere Augen schon jetzt etwas wahrnehmen dürfen von der Fülle des himmlischen Lichtes. Weil wir zu Gott und seinem Sohn gehören und weil uns mächtige Engelwesen zur Seite stehen, brauchen wir uns vor keiner Gefahr zu fürchten. Es bleibt dabei: Wer sich an Gottes Volk vergreift, rührt den Augapfel Gottes an ... FG2 384.1

Brüder, wollt ihr den Geist Christi mit euch nehmen, wenn ihr jetzt wieder zurückkehrt in eure Heime und Gemeinden? Wollt ihr Kleinglauben und Kritiksucht ablegen? Wir müssen im Blick auf die Ereignisse der Zukunft ganz eng zusammenrücken, denn in der Einigkeit liegt die Kraft verborgen, deren wir so dringend bedürfen. Uneinigkeit und Zwietracht dagegen machen anfällig und schwach. Gott will nicht, daß einzelne Leute eine wichtige Aufgabe im Werk Gottes unabhängig von anderen Mitarbeitern in die eigene Hand nehmen. Er erwartet vielmehr, daß alle sich verantwortlich fühlen, miteinander beraten und dann das Notwendige tun — weil sie durch Christus zu einer Einheit zusammengeschmiedet worden sind. Wir können den Gefahren nur in dem Maße standhalten, wie wir auf die himmlischen Ratschläge hören und das tun, was der Herr uns aufträgt. In der Gemeinde dürfen sich keine Gruppen bilden, die sagen: “Wir übernehmen zwar diese Aufgabe, aber wir werden sie auf unsere Weise ausführen. Wenn es nicht so geht, wie wir es wollen, ziehen wir uns zurück.” Wo so geredet wird, ist der Tonfall Satans unüberhörbar. Niemand von euch sollte sich auf so etwas einlassen. Für uns ist der Geist Jesu maßgebend. Diesen Geist zu haben, bedeutet, einander in Liebe zu begegnen. Der Text unseres Beglaubigungsschreibens als Nachfolger Jesu lautet: “Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.” Johannes 13,35 ... FG2 384.2

Rückt zusammen!

Als Jünger Jesu sollten wir uns der Tatsache bewußt bleiben, daß unsere Herzen täglich neu durch das Band der Liebe Christi verbunden werden müssen. Der treue Zeuge sagt: “Aber ich habe gegen dich, daß du die erste Liebe verläßt. So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte — wenn du nicht Buße tust.” Offenbarung 2,4.5. Was bedeutet das? Doch nichts anderes als: Wer die Gemeinschaft mit seinen Glaubensgeschwistern aufgibt, trennt sich auch von Jesus. Wie oft hörte ich in Visionen die Stimme eines Engels sagen: “Rückt zusammen, rückt zusammen, rückt zusammen. Laßt nicht zu, daß der Satan Spaltungen in die Gemeinde trägt. Rückt zusammen, denn eure Stärke liegt in der Einigkeit.” FG2 385.1

Deshalb rufe ich euch noch einmal auf: Wenn ihr jetzt heimkehrt, dann geschehe das mit dem festen Willen zu Einigkeit und zu brüderlicher Gemeinschaft. Sucht Gott mit ungeteiltem Herzen, so werdet ihr ihn finden; denn die Liebe Christi, die alle Vorstellungen übertrifft, wird eure Herzen und euer Leben erfüllen. General Conference Daily Bulletin, 13. April 1891. FG2 385.2