Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Kapitel 27: Für Menschen, die schmerzliche Verluste zu beklagen haben

Verluste machen verständnisvoll und einfühlsam

Ich hatte mein Leben lang mit Anfechtungen zu tun. Das hat mich nachgiebiger und einfühlsamer werden lassen. In dem Maße, wie Mitgefühl und Liebe mein Herz erfüllten, wurde alle Bitterkeit vertrieben. Ich hatte schwere Verluste1 hinzunehmen und oft unter Krankheit und Schmerzen zu leiden; aber das alles brachte mir auch köstliche Offenbarungen der Gegenwart meines Heilandes. Ich lernte dadurch, mehr und mehr auf die himmlische Herrlichkeit zu schauen, und empfing einen Eindruck von dem, was uns in der Welt Gottes erwartet. Immer, wenn es um mich herum ganz finster wurde, schien sich ein Spalt am Himmel zu öffnen, durch den einige Lichtstrahlen vom Thron Gottes in die Dunkelheit meines Lebens fielen. Gott will nicht, daß uns die Sorgen erdrücken und unsere Herzen vom Kummer zerbrochen werden. Wir sollen auf ihn schauen und den Bogen der Verheißung erkennen, der über uns leuchtet. Und wenn Gottes Gnadenstrahl uns getroffen hat, sollen wir das empfangene Licht weitergeben. FG2 261.1

Unser Heiland steht uns immer zur Seite, nur sehen wir ihn oft nicht, weil unsere Augen voller Tränen sind. Er läßt unsere Hand nicht los, wenn wir uns nur nah genug zu ihm halten und seiner Führung vertrauen. Indem er uns Trost und Frieden schenkt, will der Herr uns immer näher an sein Herz ziehen. Das läßt uns froh sein. The Review and Herald, 25. November 1884. FG2 261.2