Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

86/237

Das Vorrecht, in Gottes Werk zu arbeiten

Wer mehr daran interessiert ist, viel Geld zu verdienen, als an dem Vorzug, Mitarbeiter Gottes zu sein, bringt nicht die richtigen Voraussetzungen für den Dienst im Werk Gottes mit. Ich erinnere an das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Die am Spätnachmittag eingestellten Tagelöhner nahmen ihre Arbeit im Vertrauen auf die Gerechtigkeit des Arbeitgebers ohne Lohnverhandlungen auf. Sie waren sicher, daß der ihnen das zahlen würde, was ihnen zustand. Das machte sie in den Augen des Herrn besonders wertvoll. Hätten die anderen Arbeiter ihre Aufgaben in der gleichen Gesinnung erfüllt, wären sie für den Herrn “die Ersten” geblieben. Gott bewertet jede Arbeit nach der Gesinnung, in der sie getan wird. Deshalb wird er reuige Sünder bis zur letzten Minute annehmen, sofern sie sich im Glauben an ihn wenden und seinen Willen tun. FG2 184.1

Mit diesem Gleichnis warnt Christus seine Mitarbeiter davor, sich in Diskussionen um Löhne einzulassen, wie es in der Welt üblich ist, so als würde ihr Herr nicht redlich mit ihnen umgehen. Er tadelte die aufbegehrenden Tagelöhner, weil ihr Verhalten einen bedenklichen Mangel an Vertrauen verriet. Manuskript 87, 1899. FG2 184.2

Jemand, der ständig darauf bedacht ist, seinen Verdienst in die Höhe zu schrauben, wird niemals wirklich zufrieden sein. Er gerät in Versuchungen, die ihn der von Gott gegebenen Aufgabe schließlich völlig entfremden. Gesegnetes Wachstum ohne die Weisheit Gottes gibt es nicht — weder für den einzelnen Menschen noch für eine Familie, eine Firma oder für sonstige Einrichtungen. Brief 2, 1898* FG2 184.3