Leben auf dem Land

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Kapitel 4: Beschäftigungen in ländlichen Gebieten

Das Land deckt unsere Bedürfnisse

Wenn das Land bestellt wird, wird es auch mit dem Segen Gottes unsere Bedürfnisse decken. Wir dürfen nicht infolge anscheinenden Misserfolgs bei irdischen Dingen entmutigt sein, dürfen uns auch nicht durch irgendwelchen Verzug den Mut rauben lassen. Wir sollten den Boden freudig, zuversichtlich und dankbar bearbeiten und glauben, dass die Erde für den treuen Arbeiter reiche Vorräte in ihrem Schoß birgt, Vorräte von höherem Wert als Gold und Silber. Man stellt der Erde ein falsches Zeugnis aus, wenn man ihr Kargheit nachsagt. Wenn der Erdboden fachmännisch bestellt wird, gibt er seine Schätze zum Wohl des Menschen her. Berge und Hügel wandeln sich. Die Erde veraltet wie ein Kleid, doch der Segen Gottes, der seinem Volk in der Wüste einen Tisch bereitete, hört niemals auf. LL 32.1

Ernste Zeiten stehen uns bevor, und es ist notwendig, dass sich Familien aus den Städten aufs Land hinausbegeben, damit die Wahrheit — so wie auf den Landstraßen — auch an den Hecken und Zäunen der Erde verkündigt werde. Sehr viel hängt davon ab, ob wir unsere Pläne dem Worte Gottes gemäß legen und sie dann mit beharrlicher Entschiedenheit ausführen. Von geheiligter Tätigkeit und Ausdauer ist mehr abhängig als von Begabung und Bücherweisheit. Alle Gaben und Fähigkeiten, die menschlichen Werkzeugen verliehen worden sind, haben, wenn unbenutzt, nur geringen Wert. Die Kinder und Jugendlichen werden eine Rückkehr zu einfacheren Methoden mit Freuden begrüßen. Die Arbeit im Garten und auf dem Feld bildet eine angenehme Abwechslung in der ermüdenden Aufeinanderfolge theoretischen, abstrakten Unterrichts, auf welchen die jungen Gemüter nie beschränkt werden sollten. Besonders für überreizte Kinder, für die der Lehrstoff aus Büchern belastend und schwer zu behalten ist, wird sich diese Arbeit im Freien als sehr wertvoll erweisen. Die Betrachtung der Natur bringt solchen Kindern Gesundheit und Freude. Dazu werden die empfangenen Eindrücke ihrem Gedächtnis nicht entschwinden, da sie mit Dingen verbunden sind, die sie beständig vor Augen haben. Vgl. Zeugnisse für die Gemeinde VI, 182 (1900). LL 32.2