Propheten und Könige
Kapitel 38: Licht in der Finsternis
Die dunklen Jahre der Zerstörung und des Todes, die das Ende des Königreichs Juda kennzeichneten, hätten das tapferste Herz verzweifeln lassen, wenn die prophetischen Aussagen der Boten Gottes keinen Trost enthalten hätten. Durch Jeremia in Jerusalem, durch Daniel am Hofe zu Babel, durch Hesekiel an den Ufern des Chebar machte der Herr voll Barmherzigkeit seinen ewigen Ratschluß deutlich. Er versicherte, daß er willens sei, die in den Schriften Moses überlieferten Verheißungen an seinem auserwählten Volk zu erfüllen. Was er den Treuen verheißen habe, werde er bestimmt verwirklichen. “Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit.” 1.Petrus 1,25; Jesaja 40,8. PK 324.1
Während der Wüstenwanderung hatte der Herr ausreichend dafür gesorgt, daß seine Kinder die Worte seines Gesetzes im Gedächtnis behielten. Nach der Ansiedlung in Kanaan sollten die göttlichen Gebote täglich in jedem Heim wiederholt werden. Man sollte sie deutlich auf Türpfosten und Tore schreiben und auf Gedenktäfelchen verbreiten. Sie sollten vertont werden, und jung und alt sollten sie singen. Priester mußten diese Gebote in öffentlichen Versammlungen lehren, und die Herrscher des Landes sollten das Gesetz täglich studieren: “Betrachte es Tag und Nacht”, befahl der Herr dem Josua, “daß du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen, und du wirst es recht ausrichten.” Josua 1,8. PK 324.2
Josua lehrte ganz Israel die Schriften Moses. “Es war kein Wort, das Mose geboten hatte, das Josua nicht hätte ausrufen lassen vor der ganzen Gemeinde Israel und vor den Frauen und Kindern und Fremdlingen, die mit ihnen zogen.” Josua 8,35. Das stimmte mit der Anordnung des Herrn überein, alle sieben Jahre, während des Laubhüttenfestes, die Worte des Gesetzbuches öffentlich vorzulesen. Die geistliche Führung Israels war angewiesen worden: “Versammle das Volk, die Männer, Frauen und Kinder und den Fremdling, der in deinen Städten lebt, damit sie es hören und lernen und den Herrn, euren Gott, fürchten und alle Worte dieses Gesetzes halten und tun und daß ihre Kinder, die es nicht kennen, es auch hören und lernen, den Herrn, euren Gott, zu fürchten alle Tage, die ihr in dem Lande lebt, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen.” 5.Mose 31,12.13. PK 324.3
Wäre dieser Rat während der folgenden Jahrhunderte beachtet worden — wie anders hätte dann Israels Geschichte ausgesehen! Nur wenn das Volk die Achtung vor Gottes heiligem Wort in seinem Herzen bewahrte, konnte es hoffen, den göttlichen Plan zu erfüllen. Gerade die Beachtung des Gesetzes verlieh Israel während der Herrschaft Davids und der frühen Regierungsjahre Salomos Stärke. Ebenso brachte der Glaube an das lebendige Wort die Reformation in den Tagen Elias und Josias zustande. Und auf die Wahrheit der heiligen Schriften als Israels reichstem Erbe berief sich auch Jeremia bei seiner Reformbestrebungen. Wo immer er sein Prophetenamt wahrnahm, forderte er das Volk ernstlich auf: “Höret die Worte dieses Bundes” (Jeremia 11,2), Worte, die ein volles Verständnis für die Absicht Gottes vermitteln würden, allen Völkern die Erkenntnis der Heilswahrheit zu schenken. PK 325.1
In den letzten Jahren der Abtrünnigkeit Judas richteten die Ermahnungen der Propheten offenbar nur wenig aus, und als sich die Heere der Chaldäer zum dritten und letzten Mal anschickten, Jerusalem zu belagern, übermannte jeden Hoffnungslosigkeit. Jeremia prophezeite völligen Untergang. Weil er auf völliger Kapitulation bestanden hatte, war er schließlich ins Gefängnis geworfen worden. Gott jedoch überließ den treuen Überrest, der noch in der Stadt war, nicht hoffnungsloser Verzweiflung. Selbst als Jeremia unter strenger Bewachung derer stand, die seine Botschaften verachteten, erhielt er neue Offenbarungen. Sie betrafen die Bereitschaft des Himmels, zu verzeihen und zu erretten, und waren seit jenen Tagen bis heute für die Gemeinde eine nie versiegende Quelle des Trostes. PK 325.2
Fest auf die Verheißungen Gottes gestützt, erläuterte Jeremia den Einwohnern der Schicksalsstadt durch ein Gleichnis, wie sehr er an die schließliche Erfüllung der Absicht Gottes für sein Volk glaubte. In Gegenwart von Zeugen und unter sorgfältiger Beachtung aller notwendigen gesetzlichen Formen erwarb er für siebzehn Lot Silber einen Erbacker, der in dem benachbarten Dorf Anathoth lag. PK 325.3
Menschlich gesehen mußte man diesen Landkauf in einem Gebiet, das schon unter der Herrschaft der Babylonier stand, für töricht halten. Der Prophet hatte die Zerstörung Jerusalems, die Verwüstung Judäas, den völligen Untergang des Königreiches sowie eine lange Gefangenschaft im fernen Babylon prophezeit. Da er bereits alt war, konnte er nicht erwarten, aus seinem Kauf persönlichen Nutzen zu ziehen. Sein Studium der Weissagungen der heiligen Schriften hatte ihn jedoch fest davon überzeugt, daß der Herr den Gefangenen ihren ehemaligen Besitz, das Land der Verheißung, zurückgeben wollte. Im Glauben sah Jeremia die Verbannten am Ende der Leidensjahre heimkehren und das Land ihrer Väter wiedereinnehmen. Durch den Kauf des Anwesens in Anathoth tat er nach bestem Vermögen alles, um anderen die Hoffnung einzuflößen, die ihm selbst so viel Trost gebracht hatte. PK 326.1
Als Jeremia die Kaufurkunden unterzeichnet und die Mitunterschriften von Zeugen beschafft hatte, beauftragte er seinen Sekretär Baruch: “Nimm diese Briefe, den versiegelten Kaufbrief samt dieser offenen Abschrift, und lege sie in ein irdenes Gefäß, daß sie lange erhalten bleiben. Denn so spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: Man wird wieder Häuser, Äcker und Weinberge kaufen in diesem Lande.” Jeremia 32,14.15. PK 326.2
Die Zukunft Judas sah zur Zeit dieses ungewöhnlichen Geschäftes so niederdrückend aus, daß der bisher unerschütterliche Glaube Jeremias unmittelbar nach Erledigung der Kaufformalitäten und der Maßnahmen zur Erhaltung der Niederschriften angefochten wurde. Hatte er aus lauter Eifer, Juda aufzurichten, vermessen gehandelt? Hatte er durch seinen Wunsch, das Vertrauen auf die Verheißung des Wortes Gottes zu gründen, Anlaß zu falschen Hoffnungen gegeben? Israel, das in ein Bundesverhältnis zu Gott eingetreten war, verschmähte schon lange Gottes vorsorgliche Hilfe. Konnten sich die Verheißungen für das auserwählte Volk jemals völlig erfüllen? PK 326.3
Verwirrt und niedergedrückt vom Kummer über die Leiden derer, die sich geweigert hatten, ihre Sünden zu bereuen, bat der Prophet Gott um weitere Aufklärung über seinen Plan mit der Menschheit. “Ach, Herr Herr”, betete er, “siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding vor dir unmöglich; der du Gnade erweist vielen Tausenden und die Schuld der Väter kommen läßt auf das Haupt ihrer Kinder, du großer und starker Gott — Herr Zebaoth ist dein Name —, groß von Rat und mächtig von Tat, und deine Augen stehen offen über allen Wegen der Menschenkinder, einem jeden zu geben nach seinen Wegen und nach der Frucht seines Tuns; der du in Ägyptenland hast Zeichen und Wunder getan bis auf diesen Tag an Israel und an den Menschen und hast dir einen Namen gemacht, wie es heute am Tage ist, und hast dein Volk Israel aus Ägyptenland geführt durch Zeichen und Wunder, mit mächtiger Hand, mit ausgerecktem Arm und mit großem Schrecken, und hast ihnen dies Land gegeben, wie du ihren Vätern geschworen hattest, daß du es ihnen geben wolltest, ein Land, darin Milch und Honig fließt; aber als sie hineinkamen und es in Besitz nahmen, gehorchten sie deiner Stimme nicht, wandelten auch nicht nach deinem Gesetz, und alles, was du ihnen gebotest, daß sie tun sollten, taten sie nicht; darum ließest du ihnen auch all dies Unheil widerfahren.” Jeremia 32,17-23. PK 326.4
Nebukadnezars Heere waren im Begriff, die Mauern Zions im Sturm zu nehmen. Tausende kamen bei einer letzten, hoffnungslosen Verteidigung der Stadt ums Leben. Noch viele Tausende mehr starben an Hunger und Seuchen. Das Schicksal Jerusalems war besiegelt. Die Belagerungstürme der feindlichen Streitkräfte schauten bereits über die Mauern. “Siehe, die Wälle reichen schon bis an die Stadt”, betete der Prophet weiter zu Gott, “daß sie erobert werde, und sie muß wegen Schwert, Hunger und Pest in die Hände der Chaldäer gegeben werden, die sie belagern; und wie du geredet hast, so ist’s geschehen; du siehst es ja selbst. Aber du, Herr Herr, sprichst zu mir: ‘Kaufe dir einen Acker um Geld und nimm Zeugen dazu’, obwohl doch die Stadt in die Hände der Chaldäer gegeben wird?” Jeremia 32,24.25. PK 327.1
Das Gebet des Propheten wurde gnädig beantwortet: “Und des Herrn Wort geschah zu Jeremia” (Jeremia 32,26) in jener Stunde der Not, als der Glaube des Wahrheitsboten eine Feuerprobe erlebte: “Siehe, ich, der Herr, bin der Gott alles Fleisches, sollte mir etwas unmöglich sein?” Jeremia 32,27. Gewiß, die Stadt sollte bald in die Hände der Chaldäer fallen, ihre Tore und Paläste sollten niedergebrannt werden; aber obwohl die Zerstörung der Stadt Jerusalem und die Wegführung ihrer Einwohner unmittelbar bevorstand, sollte die ewige Absicht des Herrn mit seinem Volk noch erfüllt werden. Als weitere Antwort auf das Gebet seines Dieners ließ der Herr den Menschen, die seine Züchtigung traf, verkünden: PK 327.2
“Siehe, ich will sie sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie verstoße in meinem Zorn, Grimm und großem Unmut, und will sie wieder an diesen Ort bringen, daß sie sicher wohnen sollen. Sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und ich will ihnen einerlei Sinn und einerlei Wandel geben, daß sie mich fürchten ihr Leben lang, auf daß es ihnen wohlgehe und ihren Kindern nach ihnen. Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, daß ich nicht ablassen will, ihnen Gutes zu tun, und will ihnen Furcht vor mir ins Herz geben, daß sie nicht von mir weichen. Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun, und ich will sie in diesem Lande einpflanzen, ganz gewiß, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. PK 328.1
Denn so spricht der Herr: Gleichwie ich über dies Volk all dies große Unheil habe kommen lassen, so will ich auch alles Gute über sie kommen lassen, das ich ihnen zugesagt habe. Und es sollen Äcker gekauft werden in diesem Lande, von dem ihr sagt: ‘Eine Wüste ist’s ohne Menschen und Vieh; es ist in der Chaldäer Hände gegeben.’ Man wird Äcker um Geld kaufen und verbriefen, versiegeln und Zeugen dazu nehmen im Lande Benjamin und um Jerusalem her und in den Städten Judas, in den Städten auf dem Gebirge, in den Städten des Hügellandes und in den Städten des Südlandes; denn ich will ihr Geschick wenden, spricht der Herr.” Jeremia 32,37-44. PK 328.2
Um diese Zusicherung der Befreiung und Wiedereinsetzung zu bestätigen, “geschah” das Wort des Herrn “zu Jeremia zum zweitenmal, als er noch im Wachthof gefangen war: So spricht der Herr, der alles macht, schafft und ausrichtet — Herr ist sein Name — : Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir kundtun große und unfaßbare Dinge, von denen du nichts weißt. Denn so spricht der Herr, der Gott Israels, von den Häusern dieser Stadt und von den Häusern der Könige Judas, die abgebrochen wurden, um Bollwerke zu machen ... Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen dauernden Frieden gewähren. Denn ich will das Geschick Judas und das Geschick Israels wenden und will sie bauen wie im Anfang und will sie reinigen von aller Missetat, womit sie wider mich gesündigt haben; und will ihnen vergeben alle Missetaten ... Und das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre sein unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das ich Jerusalem tue. Und sie werden sich verwundern und entsetzen über all das Gute und über all das Heil, das ich der Stadt geben will. PK 328.3
So spricht der Herr: An diesem Ort, von dem ihr sagt: ‘Er ist wüst, ohne Menschen und Vieh’, in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems, die so verwüstet sind ..., wird man dennoch wieder hören den Jubel der Freude und Wonne, die Stimme des Bräutigams und der Braut und die Stimme derer, die da sagen: ‘Danket dem Herrn Zebaoth; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich’, wenn sie Dankopfer bringen zum Hause des Herrn. Denn ich will das Geschick des Landes wenden, daß es werde, wie es im Anfang war, spricht der Herr. PK 329.1
So spricht der Herr Zebaoth: An diesem Ort, der so wüst ist, daß weder Menschen noch Vieh darin sind, und in allen ihren Städten werden dennoch wieder Auen sein für die Hirten, die da Herden weiden. In den Städten auf dem Gebirge und in den Städten des Hügellandes und in den Städten des Südlandes, im Lande Benjamin und um Jerusalem her und in den Städten Judas sollen dennoch wieder die Herden gezählt aus- und einziehen, spricht der Herr. PK 329.2
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, daß ich das gnädige Wort erfüllen will, das ich zum Hause Israel und zum Hause Juda geredet habe.” Jeremia 33,1-14. PK 329.3
So wurde die Gemeinde Gottes in einer der dunkelsten Stunden ihres langen Kampfes mit den Mächten des Bösen getröstet. Satan hatte in seinen Bemühungen, Israel zu vernichten, scheinbar gesiegt; aber der Herr stand über den Ereignissen der Gegenwart, und in den folgenden Jahren sollte sein Volk Gelegenheit haben, die Fehler der Vergangenheit wiedergutzumachen. Seine Botschaft an die Gemeinde lautete: PK 329.4
“Fürchte du dich nicht, mein Knecht Jakob, ... und entsetze dich nicht, Israel. Denn siehe, ich will dich erretten aus fernen Landen und deine Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, daß Jakob zurückkehren soll und in Frieden und Sicherheit leben, und niemand soll ihn schrecken. Denn ich bin bei dir, spricht der Herr, daß ich dir helfe ... Dich will ich wieder gesund machen und deine Wunden heilen.” Jeremia 30,10.11.17. PK 329.5
Am frohen Tag der Erneuerung sollten die Stämme des geteilten Israels wieder zu einem Volk vereinigt werden. Dann werde man den Herrn als den Herrscher “aller Geschlechter Israels” anerkennen. “Sie sollen mein Volk sein”, versicherte er. “Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzet über das Haupt unter den Völkern. Ruft laut, rühmt und sprecht: Der Herr hat seinem Volk geholfen, dem Rest Israels! Siehe, ich will sie aus dem Lande des Nordens bringen und will sie sammeln von den Enden der Erde, auch Blinde und Lahme ... Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, daß sie nicht zu Fall kommen; denn ich bin Israels Vater, und Ephraim ist mein erstgeborener Sohn.” Jeremia 31,1.7-9. PK 330.1
Sie, die einst von den andern Völkern als ein von Gott besonders begünstigtes Volk anerkannt worden waren, galten jetzt als gedemütigt; in der Verbannung sollten sie gehorchen lernen, denn Gehorsam war für ihr künftiges Glück notwendig. Erst wenn sie diese Lehre erfaßt hatten, konnte Gott all das für sie tun, was er eigentlich mit ihnen im Sinne hatte. “Ich will dich mit Maßen züchtigen, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen” (Jeremia 30,11), verkündete er zur Erläuterung seiner Absicht, sie um ihres geistlichen Wohlergehens willen zu strafen. Ihnen hatte seine gütige Liebe gegolten, und sie wurden nicht für immer verworfen. Vor allen Völkern der Erde wollte er seinen Plan darlegen und eine offensichtliche Niederlage in Sieg verwandeln; er wollte retten und nicht vernichten. Folgende Botschaft wurde dem Propheten eingegeben: PK 330.2
“Der Israel zerstreut hat, der wird’s auch wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde; denn der Herr wird Jakob erlösen und von der Hand des Mächtigen erretten. Sie werden kommen und auf der Höhe des Zion jauchzen und sich freuen über die Gaben des Herrn, über Getreide, Wein, Öl und junge Schafe und Rinder, daß ihre Seele sein wird wie ein wasserreicher Garten und sie nicht mehr bekümmert sein sollen ... denn ich will ihr Trauern in Freude verwandeln und sie trösten und sie erfreuen nach ihrer Betrübnis. Und ich will der Priester Herz voller Freude machen, und mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben, spricht der Herr ... PK 330.3
So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: ‘Man wird dies Wort wieder sagen im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick wenden werde: Der Herr segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! Auch Juda samt allen seinen Städten soll darin wohnen, die Ackersleute und die mit Herden umherziehen; denn ich will die Müden erquicken und die Verschmachteten sättigen’ ... PK 330.4
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloß, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, ein Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der Herr; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: ‘Erkenne den Herrn’, sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und groß, spricht der Herr; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.” Jeremia 31,10-14.23-25.31-34. PK 331.1