In den Fußspuren des großen Arztes

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Die Altersschwachen

Auch die Altersschwachen bedürfen des hilfreichen Einflusses der Familie. In den Familien von Brüdern und Schwestern in Christo kann für sie am besten der Verlust ihres eigenen Heimes ersetzt werden. Wenn sie ermutigt werden, an den Interessen und Arbeiten des Haushaltes teilzunehmen, wird nicht das Gefühl bei ihnen aufkommen, daß ihre Brauchbarkeit nun zu Ende sei. Laßt sie merken, daß ihre Hilfe geschätzt wird, daß auch für sie noch etwas zu tun ist, indem sie anderen dienen; dies wird ihre Herzen erfreuen und ihrem Leben Interesse verleihen. FA 208.1

Seht zu, daß solche, deren weiße Haare und zitternde Schritte anzeigen, daß sie sich dem Grabe nähern, soweit als möglich unter Freunden bleiben und den Familienverkehr genießen. Laßt sie unter denen Gott dienen, die sie gekannt und geliebt haben; laßt liebevolle sanfte Hände für sie sorgen. FA 208.2

Wenn sie irgend imstande sind es zu tun, sollte es von allen Familiengliedern als ein Vorrecht angesehen werden, ihren eigenen Verwandten zu dienen. Wenn dies nicht sein kann, so kommt das Werk der Gemeinde zu und es sollte sowohl als Vorrecht wie als Pflicht aufgenommen werden. Alle, die Christi Geist besitzen, werden auf die Schwachen und Bejahrten Rücksicht nehmen. FA 208.3

Die Anwesenheit eines solchen Hilflosen in unseren Familien ist eine köstliche Gelegenheit, Mitarbeiter Christi in seinen Werken der Barmherzigkeit zu sein und Charakterzüge zu entwickeln, die den seinen ähnlich sind. In der Vereinigung der Alten und Jungen ruht ein Segen. Die Jungen können Sonnenschein in Herz und Leben der Bejahrten bringen. Solche, deren Halt am Leben schwach wird, bedürfen den Segen der Verbindung mit der Hoffnungsfreudigkeit und Lebendigkeit der Jugend, und den Jungen kann geholfen werden durch die Weisheit und Erfahrung der Alten. Vor allem aber haben sie nötig, die Lehre selbstlosen Dienstes zu lernen. Die Anwesenheit einer Seele, die Teilnahme, Geduld und selbstaufopfernde Liebe erfordert, würde für manchen Haushalt ein unschätzbarer Segen sein. Es würde das häusliche Leben versüßen und veredeln und in jung und alt jene christlichen Tugenden hervorbringen, die sie herrlich machen würden in göttlicher Schönheit und reich an den unvergänglichen Schätzen des Himmels. FA 208.4