Ruf an die Jugend

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Die Gewinnung der Angehörigen

Euch erfüllt wohl eine Sorge um das Heil derer, die ihr liebt. Ihr versucht ihnen die Schätze der Wahrheit mitzuteilen, ihr weint sogar allen Ernstes, um sie nur zu retten. Wenn aber eure Worte nur wenig Eindruck zu machen scheinen und ihr keine Erhörung eurer Gebete wahrnehmt, macht ihr beinahe Gott dafür verantwortlich, daß eure Arbeit keine Früchte trägt. Oder ihr meint, eure Lieben haben zu harte Herzen und würdigen eure Bemühungen zu wenig. Habt ihr aber ernstlich darüber nachgedacht, ob der Fehler nicht doch bei euch selbst liegt? Ist euch nie der Gedanke gekommen, daß ihr mit einer Hand niederreißt, was ihr mit der andern aufbauen wolltet? RJ 126.3

Zu gewissen Zeiten habt ihr dem Heiligen Geist einen Einfluß auf euch eingeräumt. Andrerseits habt ihr aber euren Glauben durch euer Leben verleugnet und euer Bemühen um eure Lieben selbst zunichte gemacht; denn eure Anstrengungen ihretwegen wurden durch euer Verhalten nicht unterstützt. Eure Stimmungen, das unterlassene Wort zur rechten Zeit, eure ganze Art und Weise, eure innere Verdrießlichkeit, euer Mangel an christlicher Liebenswürdigkeit und Geistlichkeit, ja, sogar euer Gesichtsausdruck zeugen gegen euch. RJ 127.1

Unterschätzt niemals die Bedeutung kleiner Dinge. Sie machen das tägliche Leben aus. Durch sie kann die Seele in das Bild Jesu Christi hineinwachsen oder sich dem Bösen nähern. Möge Gott uns helfen, unsre Gedanken, Worte, Blicke und Taten so zu gestalten, daß sie andern beweisen, daß wir mit dem Heiland wandelten und von ihm lernten! RJ 127.2