Ruf an die Jugend

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Tägliche Weihe

Heiligung ist eine Aufgabe für jeden Tag. Lasse sich niemand durch die Annahme täuschen, Gott könne ihm gnädig sein und ihn segnen, solange er noch eins seiner Gebote verletzt. Das hartnäckige Festhalten einer erkannten Sünde bringt die bezeugende Stimme des Geistes zum Schweigen und trennt die Seele von Gott. Wie begeistert wir in unsern Glaubensgefühlen auch immer sein mögen: der Heiland kann nicht in einem Herzen wohnen, welches das göttliche Gesetz gering schätzt. Der Herr wird nur diejenigen ehren, die ihn ehren. RJ 70.4

“Welchem ihr euch begebet zu Knechten in Gehorsam, des Knechte seid ihr.” Römer 6,16. Geben wir irgendeinem Ärger, der Gier, der Habsucht, dem Hass, der Selbstsucht oder einer andern Sünde nach, dann werden wir Knechte der Sünde. “Niemand kann zwei Herren dienen.” Matthäus 6,24. Dienen wir der Sünde, dann können wir nicht Christus dienen. Ein Christ wird die Verlockungen zur Sünde wahrnehmen; denn das Fleisch streitet gegen den Geist; der Geist aber streitet wider das Fleisch; es ist ein dauernder Kampf. Hier ist Jesu Hilfe erforderlich. Die menschliche Schwachheit wird sich mit der göttlichen Kraft verbinden, und der Glaube wird bekunden: “Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesus Christus!” 1.Korinther 15,57. RJ 70.5

Wollen wir einen Charakter entwickeln, den Gott annehmen kann, dann muß sich unser Glaubensleben durch einwandfreie Gewohnheiten auszeichnen. Tägliches Gebet ist für die Erlangung größer werdenden Glaubens und geistlichen Lebens ebenso wichtig wie das tägliche Brot für das Gedeihen des Körpers. Wir können unsre Gedanken nicht oft genug im Gebet zu Gott erheben. Und schweift der Geist ab, dann müssen wir ihn wieder zurückholen; durch andauerndes Üben werden wir uns schließlich besser sammeln können. Nicht einen Augenblick vermögen wir uns ohne Gefahr von Christus zu trennen. Seine Gegenwart brauchen wir zu jedem Schritt, den wir machen. Wir werden uns ihrer aber nur dann erfreuen, wenn wir den Bedingungen, die er selbst gegeben hat, nachkommen. RJ 70.6