Ruf an die Jugend

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Kapitel 29: Siegreiches Leben

Vertrauen auf Gottes Macht schafft Frieden. So schnell sich die Seele entschließt, in Übereinstimmung mit dem erhaltenen Licht zu handeln, vermittelt der Heilige Geist mehr Erkenntnis und Kraft. Die Gnade des Geistes wirkt bei der Entscheidung des Menschen mit, ist aber kein Ersatz für den persönlichen Einsatz des Glaubens. Der Erfolg eines christlichen Lebens hängt von der Benutzung des Lichtes ab, das Gott gegeben hat. Es ist gewiß nicht die Fülle des Lichts und der Beweise, die eine Seele frei macht in Christus; es ist vielmehr der Gebrauch der Kraft, des Willens und der seelischen Fähigkeiten, der zu dem aufrichtigen Bekenntnis führt: “Ich glaube, lieber Herr; hilf meinem Unglauben!” Markus 9,24. RJ 67.1

Ich freue mich herzlich über die Herrlichkeit, die uns in Aussicht gestellt ist; tue es auch. Sei fröhlich und preise den Herrn für seine Güte. Was du nicht verstehen kannst, überlaß dem Herrn. Er liebt dich ja und hat Mitleid mit jeder deiner Schwachheiten. Er hat uns gesegnet “mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum”. Epheser 1,3. Es würde das Herz des großen Gottes nicht befriedigen, denen, die seinen Sohn lieb haben, einen geringeren Segen mitzuteilen, als er dem Sohn gab. RJ 67.2

Satan versucht, unser Denken von dem machtvollen Helfer abzulenken; er verführt uns, über die Entartung unsrer Seele zu grübeln. Der Heiland aber, der wohl die Schuld der Vergangenheit kennt, verzeiht uns. Wir dürfen ihn durch keinen Zweifel an seiner Liebe kränken. Das Schuldbewußtsein muß am Fuße des Kreuzes niedergelegt werden, sonst wird es die Quelle des Lebens vergiften. Wenn Satan Drohungen gegen euch ausstößt, beachtet sie nicht, und stärkt eure Seele an den Verheißungen Gottes. Die Wolke ist wohl dunkel in sich selbst; wenn aber das Licht des Himmels sie durchleuchtet, erstrahlt sie in goldenem Schein; denn die Herrlichkeit Gottes ruht auf ihr. RJ 67.3

Die Kinder Gottes sollen nicht von Gefühlen und Erregungen bewegt werden. Wenn sie zwischen Hoffen und Bangen schwanken, betrüben sie Jesu Herz. Er hat ihnen ja den unverkennbaren Beweis seiner Liebe gegeben. Sie sollen frohgemut das Werk ausrichten, zu dem er sie berufen hat; dann werden ihre Herzen in seiner Hand wie heilige Harfen sein. RJ 67.4

Jesu Liebe für seine Kinder ist ebenso zärtlich wie kraftvoll. Sie ist stärker als der Tod; denn er starb um unsrer Errettung willen und um uns eins zu machen mit ihm — geheimnisvoll und ewiglich. Seine Liebe ist so mächtig, daß sie alle seine Kräfte beherrscht und alle unerschöpflichen Quellen des Himmels in Anspruch nimmt, um seinem Volk Gutes zu tun. Sie ist unveränderlich und ohne Wandel — dieselbe gestern, heute und ewiglich. Wenn auch die Sünde seit Ewigkeit herrschte und diese Liebe zu vereiteln und ihre Ausbreitung auf der Erde zu hemmen versuchte, so fließt sie dennoch wie ein wasserreicher Strom jenen zu, für die Christus gestorben ist. RJ 68.1