Ruf an die Jugend

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Kapitel 142: Die goldene Regel

Versetze dich in des andern Lage. Vergegenwärtige dir sein Fühlen, seine Schwierigkeiten, Enttäuschungen, Freuden und Leiden. Denke, du stecktest in seiner Haut, und dann tu ihm danach, wie du wünschtest, daß in gleicher Lage dir getan würde. Dies ist ein rechtes Gesetz der Redlichkeit. Anders ausgedrückt lautet es: “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.” Matthäus 19,19. Das haben schon die Propheten je und je als Hauptsache verkündigt. Es ist ein himmlisches Gesetz, das sich in allen entfalten wird, die seiner Weisung folgen. RJ 266.4

Herzensbildung beruht auf dieser goldenen Regel, die Jesus in seinem Leben am getreuesten ausgelebt hat. Wie sanft und lieblich erscheint uns der Heiland in seiner täglichen Lebensführung! Welche Güte umgab ihn! Seine Kinder werden desselben Geistes sein. Wem Christus innewohnt, den umgibt ein Hauch Gottes. Seine reinen weißen Kleider duften nach dem Garten des Herrn. Sein Antlitz strahlt das Licht des Ewigen wider und leuchtet auf dem Wege derer, die straucheln und müde geworden sind. RJ 266.5

Strebt jemand nach einer vollkommenen Persönlichkeit, dann wird er das Mitgefühl und Zartgefühl Christi nicht vermissen lassen. Der Einfluß der Gnade macht das Herz weich, veredelt und läutert das Fühlen und verleiht ein von oben stammendes Feingefühl. RJ 267.1