Ruf an die Jugend

412/520

Müssen wir der Welt folgen?

Wie können bekenntliche Christen angesichts der entwürdigenden Modetorheiten der Welt den Ungläubigen auf ihrem Weg folgen? Wollen wir diesen Wahnsinn dadurch billigen, daß wir ihn selbst mitmachen? Viele folgen der weltlichen Mode, weil Christus, die Hoffnung der Herrlichkeit, in ihnen nicht Gestalt gewonnen hat. Üppiges Leben und auffallende Kleidung sind heute so sehr an der Tagesordnung, daß sie zu den Zeichen der letzten Tage gerechnet werden können. RJ 229.3

Überall machen sich Hochmut und Eitelkeit bemerkbar. Wer sich im Spiegel bewundert, hat wenig Neigung, sich im Gesetz Gottes, dem hervorragenden Sittenspiegel, zu betrachten. Der Götzendienst der Kleidung zerstört nach und nach jede Demut, Sanftmut und Liebenswürdigkeit des Charakters. Er raubt die kostbare Zeit, die der Andacht, der Prüfung des Herzens und dem gebetsvollen Studium des Wortes Gottes gewidmet sein sollte. In der Bibel sind durch göttliche Eingebung besondere Hinweise zu unsrer Belehrung niedergelegt worden. RJ 229.4

Die Hinneigung zur Mode beschränkt die Mittel, die uns für Werke der Barmherzigkeit und Nächstenliebe anvertraut wurden; solche Verschwendung ist ein Raub am Herrn. Wir haben unsre Mittel nicht erhalten, um eitle und stolze Gelüste nach Prunk und Pomp zu befriedigen. Wir sollen weise Haushalter sein, die Nackten kleiden, die Hungrigen sättigen und unsre Mittel zur Förderung des Werkes Gottes verwenden. Wollen wir uns schmücken, dann schmücken wir uns mit Anmut, Sanftheit, Demut, Bescheidenheit und Klugheit, die jeden Menschen in jeder Lebenslage zieren. RJ 229.5

Wollen wir nicht unsern Platz als treue Wächter einnehmen und durch Belehrung und Beispiel die Verschwendung und Übertreibung dieses entarteten Zeitalters niederhalten helfen? Sind wir unsrer Jugend nicht zum Vorbild gesetzt? Sollen wir nicht alles, ob wir essen oder trinken oder sonst etwas verrichten, zur Ehre Gottes tun? RJ 230.1