Ruf an die Jugend

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Böse Worte daheim

Welch ein großes Leid entsteht doch im Familienkreis durch das Aussprechen ungeduldiger Worte; denn die gereizte Redeweise des einen greift auch auf den Nächsten über. Dann folgen Worte, die vergelten sollen, Worte der eigenen Rechtfertigung, und so legt sich ein schweres, bitteres Joch auf euch; denn alle heftigen Worte, die ihr redet, kehren als eine unheilvolle Ernte in euer Herz zurück. RJ 207.3

Alle, die sich zu solcher Sprache hinreißen lassen, werden Scham empfinden, Selbstachtung und Selbstvertrauen verlieren und von Kummer und Reue geplagt werden, daß sie in der Selbstbeherrschung versagten und häßliche Worte redeten. Wie viel besser wäre es, wenn derartige Worte niemals gesprochen würden! Um wie viel schöner wäre das Leben, wäre das Herz voll vom Öl der Gnade und fähig, jede Herausforderung milde zu übersehen und alles in christlicher Demut und Geduld zu ertragen! RJ 207.4

Falls ihr die Bedingungen erfüllt, die Gott an seine Verheißungen geknüpft hat, werden sich diese auch an euch erfüllen. Wenn ihr auf Gott vertraut, werdet ihr nicht aus dem Zustand der Begeisterung in den Abgrund der Verzweiflung stürzen, wenn Prüfungen und Versuchungen über euch kommen. Ihr werdet auch nicht andere mit eurem Zweifel und eurer düsteren Stimmung belasten. RJ 207.5

Satan kann unsre Gedanken nicht lesen; er sieht aber unsre Taten und hört unsre Worte; und aus langjähriger Kenntnis der menschlichen Familie kann er seine Anläufe auf Grund unsrer Charakterschwächen zu seinen Gunsten einrichten. Wie oft gewähren wir ihm Einlaß in unser Inneres, so daß er den Sieg über uns erringen kann! O daß wir doch unsre Worte und Taten bedenken möchten! Wie stark könnten wir sein, wenn unsre Worte derart wären, daß wir uns ihrer am Tage des Gerichts nicht zu schämen brauchten! Wie ganz anders werden unsre Worte am Tage Gottes erscheinen als in jenem Augenblick, da wir sie aussprachen! RJ 208.1