Ruf an die Jugend

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Kapitel 106: Sparsamkeit und Mildtätigkeit

Viele verachten es, sparsam zu sein, weil sie Sparsamkeit mit Geiz und Engherzigkeit verwechseln. Aber Sparsamkeit läßt sich sehr wohl mit der größten Freigebigkeit vereinbaren. Ja, es gibt eigentlich keine Freigebigkeit ohne Sparsamkeit: wir müssen sparen, damit wir geben können. RJ 203.2

Niemand kann wahre Wohltätigkeit ohne Selbstverleugnung üben. Nur durch Einfachheit, Selbstverleugnung und strengste Sparsamkeit können wir ausführen, was uns als Botschaftern Christi aufgetragen ist. Allen Stolz und Ehrgeiz der Welt müssen wir aus unserm Leben verbannen und dafür in jeder Hinsicht die Selbstlosigkeit üben, die einst Christus offenbare. An den Wänden unsrer Zimmer, den Bildern und Möbeln unsrer Gemächer sollten wir lesen: “Die, so im Elend sind, führe ins Haus.” Unsre Kleiderschränke sollten uns predigen: “So du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht.” Jesaja 58,7. Und der reichgedeckte Tisch sollte uns ermahnen: “Brich dem Hungrigen dein Brot.” Jesaja 58,7. RJ 203.3